Dramatische Höchstwerte in Portugal und auf Ibiza
So heftig wütet das Coronavirus aktuell in Europa
Mutationsvariante B.1.1.7 auf dem Vormarsch
Das Coronavirus in seiner Mutationsvariante B.1.1.7 breitet sich weiter in ganz Europa aus. Besonders dramatisch ist die Lage in Großbritannien, in Tschechien, Slowenien, Montenegro und auf der iberischen Halbinsel. Besonders hart wütet das Virus in Portugal, mit einer 7-Tage-Inzidenz von aktuell 785. Auf der beliebten Ferieninsel beträgt sie sogar mehr als 900.
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Portugal: Gesundheitssystem vor dem Kollaps
Nachdem sich die britische Virusmutation in Portugal ausgebreitet hat, steht das Gesundheitssystem vor dem Kollaps. Krankenwagen stehen an den Hospitälern Schlange, um ihre COVID-19-Patienten zu übergeben. Das Land befindet sich erneut in einem Lockdown, alle Kindertagesheime, Schulen und Universitäten wurden geschlossen. Portugal gehört damit nun auch zu den mehr als 20 Ländern, die die Bundesregierung ab Sonntag als Hochrisikogebiet einstuft. Großbritannien, Irland, Südafrika und Brasilien gelten als Virusvarianten-Gebiete. Menschen aus diesen Ländern müssen bereits 48 Stunden vor der Einreise einen negativen Test vorlegen.
Eine Erklärung zu der Karte finden Sie unten im Abschnitt: Wie lese ich die Karte zu den Infektionszahlen?
Ibiza wird abgeriegelt - Großbritannien bald auch?
Die bei Deutschen beliebte spanische Urlauberinsel Ibiza wird ab Samstag wegen steil ansteigender Coronazahlen vorerst bis zum Monatsende weitgehend abgeriegelt. Die wie Mallorca, Menorca und Formentera zu den Balearen-Inseln im Mittelmeer gehörende Insel darf dann nur noch aus triftigem Grund besucht werden, etwa um zur Arbeit oder zum Arzt zu kommen, wie die deutschsprachige "Mallorca Zeitung" am Freitag berichtete.
Die Zahl der Neuinfektionen je 100 000 Einwohner binnen 14 Tagen sei auf Ibiza auf mehr als 1800 gestiegen, meldete die Nachrichtenagentur Europa Press. Auch auf den anderen Balearen-Inseln ist die Lage kritisch. Insgesamt liegt die Zahl der Neuinfektionen je 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen auf den Balearen bei 309. In Deutschland wurde dieser Wert mit 115 angegeben.
Großbritanniens Premier Boris Johnson warnte am Freitagabend vor der Virus-Mutation B.1.1.7. Es gebe Hinweise, dass diese nicht nur ansteckender, sondern auch tödlicher sei. Virologen ist diese Aussage allerdings zu voreilig. Seit Wochen gilt in England ein harter Lockdown mit Ausgangs- und Reisebeschränkungen. Diese könnten angesichts der momentanen Situation allerdings noch verschärft werden. Die Regierung überlegt nun, die Insel komplett abzuschotten, damit Mutationen weder hinaus noch ins Land gelangen können.
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Wie lese ich die Karte zu den Infektionszahlen?
Die 7-Tage-Inzidenz liefert Hinweise zur Infektionslage in den verschiedenen Reiseländern. Diese bildet die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen im jeweiligen Land innerhalb der vergangenen sieben Tage ab. Die Grafik orientiert sich hierbei an der in Deutschland geltenden Obergrenze von 50 Ansteckungsfällen je 100.000 Einwohnern. Bleibt die Zahl der Neuinfektionen innerhalb der letzten sieben Tage unterhalb dieser Schwelle, gilt das Infektionsgeschehen als erfolgreich eingedämmt und unter Kontrolle. Die Farben verdeutlichen, welche Länder Europas im grünen Bereich liegen und welche nicht*:
- Grün: Länder mit rein rechnerisch weniger als 1,0 Fällen je 100.000 Einwohnern erscheinen in Grün.
- Hellgrau: In Hellgrau eingefärbt sind alle Länder, bei denen sich die nationalen Fallzahlen im Bereich von 1,1 bis 24,9 Fällen im Verhältnis zur Bevölkerung bewegen.
- Dunkelgrau: Länder, die den Schwellenwert von 25 überschreiten, erscheinen in Dunkelgrau.
- Orange: Ab der Warnschwelle von 35 aktuellen Neuinfektionen wechselt die Signalfarbe zu Orange.
- Rot: Staaten, die beim aktuellen Fallaufkommen über der Obergrenze von 50 Neuinfektionen liegen, leuchten Rot.
- Dunkelrot: Länder mit einer 7-Tage-Inzidenz über 100.
- Lila: In Lila gefärbt sinStaaten mit einer Inzidenz über 500.
Wichtig: Unabhängig von den Kennziffern auf nationaler Ebene können einzelne Gebiete jederzeit ein lokal höheres Fallaufkommen aufweisen. Maßgeblich für die Reiseplanung sind damit vor allem die Angaben der Gesundheitsbehörden vor Ort sowie die Einschätzungen offizieller Stelle, wie etwa aus dem Auswärtigen Amt, oder aus den Reiseländern selbst.
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