Corona
Medikamente gegen das Virus
Anfang des Jahres kaufte der geschäftsführende Gesundheitsminister Jens Spahn Antikörper für Deutschland. Rund 400 Millionen Euro gab er für Trumps „Wundermittel“ gegen Corona aus. Verabreicht wird es per Infusion. Nur wenige Kliniken nutzen es, wie zum Beispiel das Krankenhaus Köln-Merheim. Wieso viele andere aber die Finger vom Präparat lassen, weiß der zuständige Oberarzt Christian Karagiannidis. Die Infusion sei aufwändig und koste Zeit. „Die Arztpraxen sind rappelvoll im Moment. Ganze viele Infekte der Atemwege. Und da fehlt oft auch die Zeit.“
Corona-Medikament in Kapselform
Eine mögliche Alternative: Pillen gegen das Virus. Solch ein antivirales Medikament hat zum Beispiel der US-Pharmakonzern Merck entwickelt. Es soll die Ausbreitung des Corona-Virus in den Körperzellen verringern. Die EU-Arzneimittelbehörde EMA unterstützt den Einsatz des Medikaments für Notfälle. Mit dieser Empfehlung kann es noch vor seiner Zulassung eingesetzt werden. Genauso wie Antikörpermittel, muss das Heilmittel aber frühzeitig verabreicht werden, um gut zu schützen. Am besten schon wenige Tage nach der Infektion.
Kosten im Vergleich
Die Behandlung mit der Anti-Corona-Pille kostet rund 600 Euro. Beim Antikörpermittel sind es mehr als 2.100 Euro. Das mag nach viel klingen, ist es aber nicht. Zum Vergleich: Experten schätzen die Kosten für eine vierwöchige Behandlung auf der Intensivstation auf circa 100.000 Euro. Trotzdem sind sich Wissenschaftler einig, dass am besten vor einem schweren Verlauf noch immer die Impfung schützt. Mit rund zwanzig Euro pro Dosis ist diese auch deutlicher günstiger als Medikamente.