Lokaler Coronavirus-Ausbruch in China

Tianjin: Massentests für 14 Millionen Einwohner angeordnet

09.01.2022, China, Tianjin: Einwohner stehen auf einem Fußballfeld für einen Corona-Test während eines Massentests Schlange. Tianjin, eine chinesische Großstadt in der Nähe von Peking, hat ihre 14 Millionen Einwohner teilweise abgeriegelt, nachdem 41 Kinder und Erwachsene positiv auf Corona getestet wurden, darunter mindestens zwei mit der Omikron-Variante. Foto: Sun Fanyue/Xinhua/AP/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits +++ dpa-Bildfunk +++
Coronavirus-Ausbruch in chinesischer Millionenstadt
AW alf, dpa, Sun Fanyue

In Tianjin (China) sind erste lokale Omikron-Fälle aufgetreten. Die chinesische Metropole hat daher für ihre 14 Millionen Einwohner Massentests angeordnet. Tianjin liegt im Nordosten des Landes und ist eine Nachbarstadt Pekings, wo in vier Wochen die Olympischen Winterspiele beginnen.

China verfolgt strikte Null-COVID-Politik

09.01.2022, China, Tianjin: Einwohner mit Mund-Nasen-Schutz werden während eines Massentests in einem Zelt auf das Coronavirus getestet. Nach dem Auftreten der ersten lokalen Omikron-Fälle in China hat die nordostchinesische Stadt Tianjin Massentests für die gesamte Bevölkerung angeordnet. Tianjin ist eine Nachbarstadt von Peking, wo am 04.02.2022 die Olympischen Winterspiele beginnen sollen. Foto: Uncredited/CHINATOPIX/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Einwohner mit Mund-Nasen-Schutz werden während eines Massentests in einem Zelt auf das Coronavirus getestet.
AW lvb, dpa, Uncredited

China hat das Virus SARS-CoV-2 seit mehr als einem Jahr weitgehend im Griff. Das Land verfolgt eine strikte Null-Covid-Politik. Wirtschaft und Alltagsleben sind schon lange normalisiert. Nur lokal begrenzt treten den offiziellen Angaben zufolge einzelne Covid-19 Fälle auf. Und dann wird sofort durchgegriffen. Megastädte werden runtergefahren, um dem Virus keinen Raum zu lassen, doch die ansteckendere Variante Omikron könnte es China schwer machen.

In Tianjin soll es laut dem staatlichen TV-Sender „CCTV“ zwei Omikron-Fälle geben, die Staatszeitung „Global Times“ meldete einen Corona-Ausbruch an einer Schule mit 20 Fällen. Um welche Variante es sich handeln soll, wurde nicht berichtet. Jetzt sollen die 14 Millionen Bewohner der Stadt allesamt getestet werden.

Landesweit meldete China 92 neue Corona-Infektionen

China meldete am Sonntag landesweit 92 neue lokale Corona-Infektionen. Bislang unveröffentlichte Studien hatten kürzlich jedoch Hinweise geliefert, dass die beiden chinesischen Impfstoffe Coronavac (Sinovac) und BBIBP-CorV (Sinopharm), einen geringeren Schutz vor Omikron als westliche Präparate aufweisen. Und daher glauben Experten, dass es bei der ansteckenderen Omikron-Variante für China schwieriger werden dürfte, die Infektionszahlen weiterhin so gering wie bisher zu halten.

Sebastian Ulbert, Impfstoff-Experte am Fraunhofer-Institut für Zelltherapie und Immunologie meint allerdings, es sei noch zu früh, um solche Einschätzungen zu geben: „Die momentan noch extrem dünne Datenlage zur Wirksamkeit der chinesischen Impfstoffe gegen Omikron ermöglicht höchstens Spekulationen.“

Erstmals wurde das neuartige SARS-CoV-2 Ende 2019 in der chinesischen Stadt Wuhan nachgewiesen. China ging daraufhin sehr strikt vor, riegelte ganze Städte ab und führte Massentests durch. In der Folge dämmte das Land das Virus weitgehend ein. (mca, mit dpa)