Discounter erhöhen die Preise

Wer Marken mag, muss mehr bezahlen

ARCHIV - ILLUSTRATION - Eine Kundin schiebt am 23.05.2013 in Köln (Nordrhein-Westfalen) ihren Einkaufswagen durch einen Supermarkt. Foto: Oliver Berg/dpa (zu dpa «Verbraucherschützer prangern «Lebensmittel-Lügen» an» vom 10.09.2013) +++(c) dpa - Bild
Auch der Preis von No Name Produkten ist gestiegen.
dpa, Oliver Berg

Bekannte Marken werden teurer

Aldi, Lidl, Netto, Norma und Penny langen deutlich mehr hin: Hunderte Produkte sind teurer geworden. Vor allem für bekannte Marken wie Coca-Cola, Milka oder Hanuta muss man bis zu 30 Prozent mehr bezahlen. Aber auch der Preis von No Name Produkten ist gestiegen.

Schnäppchenjäger gucken in die Röhre

Viele Discounter bauten in den letzten Jahren ihr Sortiment an Markenprodukten aus. Verführerisch für die Kunden: Günstig einkaufen und trotzdem nicht auf die Lieblingsmarke etwa bei Getränken oder Süßkram verzichten. Doch damit ist jetzt Schluss, zumindest für die Schnäppchenjäger.

Nachdem zu Beginn der Pandemie Lebensmittel durch die Mehrwertsteuersenkung erst günstiger wurden, drehen die Discounter seit Jahresbeginn stetig an der Preisschraube – besonders bei Markenprodukten. Das zeigt eine Auswertung von „Preiszeiger.de“, über die die „Lebensmittelzeitung“ berichtete.

Preisanstieg bei Markenprodukten

Netto führt die negativ Bilanz-Liste der teurer versus günstiger gewordenen Produkte an:

  • Netto: 512 Produkte wurden teurer, 318 Produkte günstiger
  • Norma: 2019 Produkte wurden teurer, 79 Produkte günstiger
  • Lidl: 262 Produkte wurden teurer, 130 Produkte günstiger

Bei den anderen Discountern lag die Differenz von verteuerten und vergünstigten Produkten unter 100:

  • Penny (370 zu 279),
  • Aldi Süd (154 zu 124)
  • Aldi Nord (163 zu 127)

Vor allem Produkte, die regelmäßig in Aktionen angeboten werden, sind jetzt teurer. Darunter zum Beispiel Wagner Pizza, RedBull, Milka-Schokolade, Hanuta, Haribo oder auch Coca-Cola. Einige Produkte reißen sogar eine Preishürde: Hanuta, bisher bei 1,99 Euro, kostet jetzt 2,19 Euro. Milka schaffte den Sprung über die 1-Euro-Schwelle und ist mit 1,15 Euro deutlich teurer als vorher.

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Preise im No-Name-Segment und Eigenmarken

Anders als im Markensegment kennen die Preise bei Eigenmarken der Discounter und anderen unbekannten Produktnamen auch die Abwärtsrichtung.

Vor allem Aldi senkte eine Reihe an Preisen aus dem eigenen Markensortiment zu Jahresbeginn. Jetzt aber halten sich die Preissenkungen bei Aldi, Lidl und Penny die Waage.

Netto und Norma haben analog zu den Markenprodukten mehr Preise angehoben als gesenkt.

Allgemein wird man in Zukunft mit Preisanstiegen rechnen müssen. Der Grund dafür sind etwa gestiegene Kosten für Verpackung, Rohstoffe, Fracht und Energie. Die Mehrkosten werden dann an die Kunden weitergegeben.