Ehemaliger Trainer kämpft schwersten Kampf

Christoph Daum: "Wäre Wunschdenken zu glauben, den Krebs besiegen zu können"

Fußballtrainer Christoph Daum nach seiner Krebsdiagnose bei der Aufzeichnung der WDR-Talkshow 'Kölner Treff' im WDR Studio BS 2. Köln, 02.02.2023
Aufzeichnung der WDR-Talkshow 'Kölner Treff' im WDR Studio BS 2. Köln
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Christoph Daum sah sich immer als Kämpfer. Und genau diese Eigenschaft soll ihm bei seinem wohl schwersten Kampf helfen, dem Kampf gegen Krebs. Die Schock-Diagnose Lungenkrebs erreichte ihn vergangenen Jahr! Den Glauben, den Krebs besiegen zu können, hat er allerdings nicht.

Noch einige Therapien nötig

Daum befinde sich „derzeit in Phase zwei, der Immun-Therapie. Die soll dazu führen, dass aus dem bedrohlichen Krebs-Zustand ein chronischer wird“, sagte der 69-Jährige der „Sport Bild“. „Es wäre Wunschdenken zu glauben, den Krebs besiegen und sagen zu können: Der ist weg. Bei mir geht es eher darum, sagen zu können: Wir haben ihn unter Kontrolle und ich kann damit alt werden. Dafür werden noch einige Therapien nötig sein.“

Entdeckt wurde der Krebs im Sommer 2022 bei einer Vorsorge-Untersuchung. Daum: „Dabei sind Unregelmäßigkeiten aufgetreten, in deren Folge das Lungenkarzinom entdeckt wurde. Deshalb kann ich jedem Menschen ab 50 Jahren nur raten, regelmäßig zur Vorsorge zu gehen.“

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Christoph Daum: "Ich habe zwischen einer halben und einer Packung am Tag geraucht"

Er habe bis zum Tag der Diagnose geraucht. „Ich habe zwischen einer halben und einer Packung am Tag geraucht. Das hat ganz sicher zu meiner Erkrankung beigetragen.“ Dann habe er nach 38 Jahren von einem Tag auf den anderen aufgehört. „Das ist eine reine Willenssache. So bin ich“, sagte der frühere Meistertrainer des VfB Stuttgart, der auch Bayer Leverkusen, Eintracht Frankfurt und den 1. FC Köln betreut hatte.

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Aufgeben oder Resignieren ist auch jetzt keine Option für Daum. Kraft zieht er auch aus seiner Erfahrung als Fußballlehrer: „Mein ganzes Leben ging es darum, nach Niederlagen aufzustehen und das nächste Spiel zu gewinnen. Dass der permanente Kampf ein großer Teil meines Lebens ist, wurde mir jetzt zum Vorteil“, berichtete er.

Diese Erfahrungen und sein unbedingter Wille seien ihm jetzt auch Hilfe, gegen den „ungebetenen Gast“ in seinem Körper anzukämpfen. Daum kämpferisch: „Dem stelle ich mich, und ich werde ihn verjagen oder zumindest so einschränken, dass wir zusammen gut leben können.“ (pol)