Weil sie den Propheten Mohammed auf Social Media kritisierte

Christliche Studentin in Nigeria gesteinigt und verbrannt

A school bag is pictured inside a classroom at the Government Science secondary school in Kankara district, after it was attacked by armed bandits, in Nigeria's northwestern Katsina state, Nigeria December 12, 2020. REUTERS/Abdullahi Inuwa NO RESALES. NO ARCHIVES
Im nigerianischen Bundesstaat Sokoto wurde eine Studentin von Kommilitonen barbarisch getötet.
CK/SEC, REUTERS, STRINGER

Gräueltat in Nigeria: Offenbar in einem Akt von religiösem Fanatismus haben Studierende im nordwestlichen Nigeria eine Kommilitonin getötet und ihre Leiche verbrannt. Der Polizeisprecher in Sokoto im Nordwesten Nigerias, Sanusi Abubakar, teilte mit, der Vorfall habe sich am Donnerstagmorgen an der Shehu Shagari Hochschule für Bildung in Sokoto ereignet.

Sie soll den Propheten Mohammed auf Social Media kritisiert haben

Nach Aussagen der Hochschule sei die Studentin beschuldigt worden, in einem Beitrag in den sozialen Medien den Propheten Mohammed zu kritisieren. Noch sei die konkrete Aussage der angeblichen „Blasphemie“ unklar. Die Studentin im zweiten Jahr sei selbst Christin gewesen. Die Polizei verhaftete zwei Studenten wegen Beteiligung an der Tat. Die Schule im Bundesstaat Sokoto sei bis auf weiteres geschlossen, wie die Polizei bestätigte.

Videos im Internet zeigen, wie die Studentin mit Steinen und Stöcken geschlagen wurde. Ihr Körper sei später von einer Gruppe Studenten in Brand gesetzt worden. Die Videos sorgten in den sozialen Netzwerken in Nigeria für heftige Reaktionen.

Scharia sieht für Gotteslästerung die Todesstrafe vor

Dies ist der jüngste Vorfall, bei dem fanatische Jugendliche im Norden Nigerias Menschen aufgrund angeblicher Blasphemie getötet haben. Anders als der überwiegend christliche Süden Nigerias wird der Norden von konservativen Muslimen bewohnt. In vielen Bundesstaaten des Nordens gilt die Scharia, die für Gotteslästerung die Todesstrafe vorsieht.

Religiöse Konflikte, insbesondere zwischen Muslimen und Christen, kommen in dem westafrikanischen Land mit rund 206 Millionen Einwohner immer wieder vor. (dpa/abl)