Ein Attentäter zündete im Jahr 2000 eine Handgranate neben ihmAnschlag überlebt und reanimiert - "Lord of the Lost"-Sänger entkam dem Tod zwei Mal

Es wird der größte Abend seines Lebens – ESC-Finale! Doch fast auf den Tag genau vor 23 Jahren wäre Chris Harms beinahe bei einem Handgranaten-Anschlag in einem Club in Hamburg gestorben. „Ich lebe mit 20 Kugeln in meinem Körper“, sagt der „Lord of the Lost“-Sänger. Nach dem Attentat stürzt sich der damals 20-Jährige in Drogen. Auch das überlebt er nur knapp: „Ich wurde reanimiert.“ Dann ändert er alles.
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Heiner Lauterbach und Jenny Elvers gehen nur Minuten vor dem Handgranaten-Anschlag

Das Sofa ist teilweise zerfetzt. Der Attentäter hatte die Handgranate in dem Möbelstück versteckt.
Hier explodierte die Handgranate jugoslawischer Bauart am 29. April 2000. Der Attentäter hatte sie im Sofa im VIP-Bereich des "J"-Clubs in Hamburg St. Pauli versteckt.
RTL

Es ist der 29. April 2000. Chris Harms ist 20 Jahre alt. Er feiert im Club „J“ von Partykönig Michael Ammer in Hamburg. Unter anderem Til Schweiger, Heinz Hoenig, Mark Keller sowie Heiner Lauterbach und Jenny Elvers sind mit dabei. Sie sind damals schon riesige Stars.

Gegen drei Uhr nachts explodiert eine Handgranate. Ein Attentäter hatte sie in einem Sofa versteckt. „Ich war im VIP-Bereich der Promi-Party. Es war eine jugoslawische Handgranate mit 300 bis 500 kleinen Bleikugeln“ erzählt Chris Harms in der Interviewsendung „Die Blaue Stunde“ im rbb. „Ich war einer der Kollateralschäden.“ In seinen Körper hätten sich damals 30 bis 50 Kugeln gebohrt. 20 seien immer noch drin. Chris Harms: „Die sind ganz klein, haben sich verkapselt. Die rauszuholen macht mehr kaputt als die drin zulassen.“

Acht Menschen werden damals neben Chris schwer verletzt. ALLE überleben. Der Täter ist schnell gefunden. Vor Gericht sagt der Mann, er sei von einem Gläubiger von Partykönig Ammer beauftragt worden. Der Täter wird zu zwölf Jahren und neun Monaten Haft verurteilt.

Für Chris Harms ist der Anschlag der Beginn eines Traumas. Nur Monate später muss er nach einer Überdosis Drogen wiederbelebt werden.

Video-Tipp: Sorge um die Stimme von "Lord of the Lost"-Sänger Chris Harms vorm ESC-Finale 2023

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Chris Harms konnte nach dem Anschlag nicht mehr unter Menschen gehen und nahm Drogen

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Chris Harms (Lord of the Lost) mit Ehefrau Anja Harms beim 14. GEMA MusikautorInnenpreis
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Nach dem Anschlag sei er „richtig hart abgerutscht. Bis ich so 21 war, habe ich eine einjährige Drogenkarriere hingelegt, weil ich nicht mehr rausgehen konnte, nicht mehr unter Menschen gehen konnte.“

Silvester 2001 geht Chris Harms feiern. Die Party endet beinahe tödlich: „Ich wurde reanimiert“, sagt der heute 43-Jährige im rbb-Interview. Er war voll mit Drogen. „Die Details möchte ich jetzt ersparen, wie und was genau.“

Danach zieht Chris Harms einen knallharten Strich: „Das war richtig hart. Ich habe dann den Absprung geschafft und hab tatsächlich seitdem auch nie wieder irgendwelche Drogen konsumiert, weil das hat was mit mir gemacht.“

2008 heiratet Chris Harms seine große Liebe Anja. Die beiden haben einen elf Jahre alten Sohn. Beim ESC-Finale steht HEUTE ABEND für Deutschland ein Mann auf der Bühne, der ALLE Höhen und Tiefen des Lebens durchlebt hat. (rsa)