Gewinner sind die Großen

Das sind die 150 besten Krankenhäuser in Deutschland

Team surgeon at work in operating room.
In welchem Krankenhaus wird man optimal umsorgt? Unser Ranking zeigt die besten Krankenhäuser Deutschlands.
Gennadiy Poznyakov - Fotolia

Ranking der besten Kliniken Deutschlands

In welche Klinik geht man am besten, wenn man ein neues Kniegelenk braucht? Wo soll ich meinen Tumor operieren lassen? Die Entscheidung fällt oft gar nicht so leicht. Man hört auf Empfehlungen aus dem Freundeskreis oder auf den Rat des Hausarztes. Soll man in die nächstgelegene Klinik gehen oder in ein spezialisiertes Krankenhaus fahren? Wie findet man also die beste Klinik für die eigene Erkrankung?

Die Top-Kliniken von Blinddarm bis Herzkatheter

Jedes Jahr werden in Deutschland knapp 20 Millionen Patienten stationär in Krankenhäusern behandelt. Bundesweit gibt es 2.000 Kliniken, vom kleinen Krankenhaus mit Akutversorgung bis hin zur großen Universitätsklinik mit Schwerpunktzentren. Die Zeitschrift „Stern“ hat gemeinsam mit dem Marktforschungsunternehmen Statista ein Krankenhaus-Ranking erstellt und die 150 besten Krankenhäuser der Allgemeinversorgung ermittelt, von Blinddarmentfernung über Hüftgelenkersatz bis zur Herzkatheteruntersuchung.

Gewinner sind die Universitätskliniken

Dabei wurden 5.000 Experten befragt, vor allem Ärzte und medizinisches Personal. Auch Faktoren wie die Patientenzufriedenheit, Hygienemaßnahmen und Beschwerdemanagement flossen in die Auswertung ein. Beurteilt wurden 1.450 Kliniken mit mindestens 100 Betten. Die Gewinner waren vor allem die Universitätskliniken. Ganz vorne auf Platz 1 die Charité Universitätsmedizin in Berlin. Gefolgt von den Unikliniken in Heidelberg, Hamburg, München, Hannover, Köln, Freiburg, Regensburg und Dresden. Und auch bis Platz 19 punkten nur die Unikliniken.

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Kleine Krankenhäuser für die Akutversorgung

Doch warum liegen die Universitätskliniken so deutlich vorne? „Das ist eine Frage der Bandbreite, die Universitäten abdecken“, so der Chirurg Eckhard Nagel, „außerdem erhalten Universitätskliniken deutlich höhere finanzielle Zuschüsse.“ Zudem haben sie mehr Personal und weniger Nachwuchsmangel. Bei einer größeren Operation oder seltenen Erkrankung mag es Sinn machen, in eine weiter entfernte Universitätsklinik zu fahren. Doch für die akute Notfallversorgung sind auch die zahlreichen kleinen Krankenhäuser wichtig. Sie sind für Patienten aus ländlichen Regionen besser zu erreichen und Angehörige sind in der Nähe.

In Deutschland wird zu oft untersucht

Doch die gute Ausstattung der Kliniken in Deutschland hat auch einen Nachteil. Es kann zu Übertherapien kommen. Deutschland ist weltweit Spitzenreiter bei Herzkatheteruntersuchungen und der Implantation künstlicher Gelenke. Das sieht Chirurg Eckhard Nagel, der auch das Institut für Medizinmanagement und Gesundheitswissenschaft an der Uni Bayreuth leitet, mit Sorge. Man solle die Notwendigkeit von Untersuchungen kritisch überprüfen.

Was Geld bringt, wird gemacht

Das „Fallpauschalen-System“ führe zu dieser Überversorgung. Danach geht es nicht mehr darum, wie man dem Patienten am besten helfen kann, sondern wie viel Geld er der Klinik bringt, denn abgerechnet wird nach Leistung der Klinik. „Wenn mit einer Fallpauschale bestimmte Gewinne erzielt werden konnten, konnte man erkennen, dass diese Prozedur auf einmal viel häufiger angeboten wurde“, so Eckhard Nagel.

Das Aus für Krankenhauskeime

Dennoch, die Versorgung in Deutschland ist sehr gut. Das hat gerade die Corona-Krise gezeigt. Es gab genug Intensivbetten. Und von den beatmeten Patienten in Deutschland, die an Corona erkrankt waren, haben mehr Menschen überlebt als in anderen vergleichbaren Ländern. Und sicher ist auch: Hygiene und Infektionsschutz haben in den Kliniken nun Priorität.