Kommentatorin bei Champions-League-Finale übel beleidigt"Sexistisch unterlegter Shitstorm": ZDF nimmt Claudia Neumann in Schutz

"Großes Ausmaß an Hass und Beleidigung"

„Unqualifizierte Labertante“, „Hauptsache, die Frauenquote stimmt“: Mit Beleidigungen auch noch tiefer unter der Gürtellinie wird die ZDF-Kommentatorin nach dem Endspiel der Königsklasse zwischen Manchester City und Inter Mailand (1:0) in den (a)sozialen Netzwerken verunglimpft.

Der Sender springt ihr tags darauf zur Seite, wirft dem Social-Media-Pöbel in einem am Sonntag veröffentlichten Statement „sexistisch unterlegten Shitstorm“ vor.

ZDF-Sportchef Yorck Polus: „Claudia Neumann ist eine professionelle und erfahrene Kommentatorin, was sie beim Champions-League-Finale einmal mehr unter Beweis gestellt hat. Konstruktive und sachliche Kritik an ihrer Arbeit ist völlig okay. Völlig inakzeptabel ist jedoch das große Ausmaß an Hass und Beleidigung, das ihr entgegenschlägt.“

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Unglückliche Verhaspler - so what?

Neumann hatte als erste Frau im deutschen Fernsehen ein Endspiel der Männer in der Königsklasse kommentiert. Insgesamt blieb sie 90 Minuten lang souverän, doch jeder ihrer Versprecher wurde von ihren Kritikern seziert. Etwa, als sie in der Nachspielzeit einen Disput zwischen Inter-Trainer Simone Inzaghi und dem vierten Offiziellen mit den Worten „Inzaghi wollte, dass abgepfiffen wird“ deutete, obwohl Inter mit 0:1 in Rückstand lag und die Forderung damit natürlich hochgradig absurd wäre.

Zudem tat sie sich auch mit Namen schwer. City-Verteidiger Kyle Walker nannte sie wahlweise Dennis oder Kylo. Dinge, die in den besten Kommentatoren-Familien vorkommen, auch wenn diese zwangsläufig dem Spott den roten Teppich ausrollen. Aber diesen Hass verdient niemand!

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Als Neumann 2018 als erste Frau im deutschen Fernsehen Spiele einer Männer-WM kommentiert hatte, brachen in sozialen Medien Häme und Kritik über sie herein. Das ZDF stellte damals teilweise die Kommentar-Funktion auf seinen Kanälen wie Facebook und Twitter ab. Der damalige Sportchef Thomas Fuhrmann sagte: „Hier wird offensichtlich etwas Grundsätzliches berührt: Eine Frau kommentiert ein Spiel der Männer-WM. Manche drehen da im Netz völlig durch, das ist unterste Schublade.“ Womit er Recht hat. (mli/sid/dpa)