Wilfried Rudolf F. wurde in seinem Haus in Caaguazú überwältigt

Kinderpornografie und versuchter Mord! Polizei nimmt deutschen Auswanderer nach wilder Schießerei in Paraguay fest

War ein deutscher Auswanderer in Paraguay Teil eines Kinderpornorings? Genau davon geht offenbar die örtliche Polizei aus. Spezialkräfte nahmen Wilfried Rudolf F. am Montagmorgen bei einem spektakulären Einsatz in Caaguazú fest, der 66-Jährige schoss dabei um sich und verletzte mehrere Polizisten. Den Tatverdächtigen erwartet nun eine Anklage wegen versuchten Mordes. Und: Möglicherweise ist er auch noch in die Entführung eines Mädchens verwickelt!

Paraguay: Wilfried Rudolf F. wegen versuchten Mordes verhaftet

Als die Spezialkräfte der paraguayischen Nationalpolizei am Montagmorgen in das Anwesen des Deutschen eindringen wollen, verbarrikadiert sich F. nach Angaben der Polizei in seinem Haus und feuert mit einer Waffe auf die Polizisten. Zwei der Einsatzkräfte werden dabei verletzt, beide schweben jedoch nicht in Lebensgefahr.

Wegen seines Angriffs auf die Beamten sei F. wegen versuchten Mordes und Widerstand gegen die Staatsgewalt verhaftet worden, erklärte Staatsanwältin Irma Llano. „Wir haben im Morgengrauen mit der Durchsuchung begonnen. Obwohl die Person zuvor gewarnt wurde, dass wir das Gebäude betreten würden, hat er auf die Polizisten geschossen“, so Llano weiter.

Sechs Stunden lang verschanzt sich F. der Staatsanwaltschaft zufolge in seinem Haus, ehe es der Polizei gelingt, den Tatverdächtigen festzunehmen. Zuvor sollen bereits zwei weitere Personen auf dem Anwesen verhaftet worden sein. Videoaufnahmen vor Ort zeigen, wie die Polizei einer Person auf dem Dach des Hauses Handschellen anlegt.

Die entsprechenden Szenen gibt’s oben im Video.

Andere Deutsche zeigten F. offenbar wegen Kinderpornografie an

F. soll bereits im November des vergangenen Jahres von anderen Deutschen wegen Kinderpornografie angezeigt worden sein. Nachdem in der letzten Woche weitere Hinweise auftauchten, ordnete die Staatsanwaltschaft schließlich die Razzia im Haus des mutmaßlichen Täters an.

Die Einsatzkräfte beschlagnahmten mehrere Laptops, Festplatten, Waffen und Bargeld. Zudem wurde bei der Durchsuchung offenbar kinderpornografisches Material sichergestellt. Staatsanwältin Llano erklärte darüber hinaus, dass es Hinweise darauf gebe, dass F. auch mit dem Verschwinden eines jungen Mädchens im rund drei Autostunden entfernten Emboscada in Verbindung stehe.

In Deutschland soll der Tatverdächtige bereits wegen Pädophilie vorbestraft sein. Die minderjährige Tochter des 66-Jährigen wurde vor Ort einem deutschen BKA-Beamten übergeben und soll zurück nach Deutschland gebracht werden.

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Hauptkommissar Diosnel Alarcón erklärte, dass der Blog von F. schon länger von Behörden beobachtet werde. Auf seiner Website warb der Festgenommene für Besuche von Deutschen auf seinem Anwesen, verbreitete allerdings auch Verschwörungstheorien rund um das Coronavirus. Im Januar erklärte F. beispielsweise, er könne durch die Untersuchung von Fotos feststellen, ob Geimpfte „tatsächlich schwer geschädigt oder genmanipuliert wurden oder ob ihnen nur eine Placebo-Dosis verabreicht wurde“.

Paraguay entwickelte sich im vergangenen Jahr zunehmend zu einem Rückzugsort für Querdenker und Reichsbürger. Die Regierung des südamerikanischen Landes verschärfte daraufhin die Einreiseregeln. (jda)