Burkhardtsdorf (Sachsen): Ordnungshüter kennen keine Gnade
Fahrer retten Autos vor Flut - und kriegen dafür Knöllchen
Flut-Wut in Sachsen: Nach Überschwemmungen im Erzgebirge haben Betroffene in Burkhardtsdorf Knöllchen bekommen, weil sie ihre Autos aus einer Tiefgarage geholt und in Sicherheit gebracht haben. Nun herrscht Empörung in der 6500-Einwohner-Gemeinde, berichtet die „Bild“-Zeitung.
Hochschwangere kritisiert: "Sehr unsensibel"
Am vergangenen Dienstag hatte es in der Region bei Chemnitz heftig geregnet, Häuser und Keller liefen teilweise voll. Einige Menschen hätte daraufhin ihre Autos in Sicherheit gebracht. Noch in der Nacht seien Mitarbeiter des Ordnungsamtes unterwegs gewesen und hätte Knöllchen verteilt, weil manche Fahrer ihre Autos ins Halteverbot gestellt hätten.
Ein Mann beklagte dem Blatt zufolge „mangelndes Fingerspitzengefühl“ – er habe zwar im Halteverbot gestanden, dies aber nur wenige Stunden. Und er habe niemanden blockiert.
Eine Frau gab an, ihr Mann habe wegen ihrer Schwangerschaft in der Nähe geparkt, um im Falle der einsetzenden Geburt schnell losfahren zu können. Sie finde das Vorgehen der Ordnungshüter „sehr unsensibel.“
Eine Polizeisprecherin sagte dem Bericht zufolge, es seien sechs Knöllchen ausgestellt worden. Den Kollegen sei die Situation der Betroffenen nicht bewusst gewesen. Sie werde der Bußgeldstelle mitteilen, dass es an jenem Tag ein Unwetter mit Überschwemmungen gegeben hätte. (uvo)