Bald keine Krabbenbrötchen mehr?Fischer fahren mit Kuttern zu Protest nach Büsum

Krabbenkutter auf der Nordsee, Schleppnetz an der Seite, Belgien, Westflandern, Nieuwpoort shrimp boat on the North Sea, trawl on the side, Belgium, West Flanders, Nieuwpoort BLWS665803 *** Shrimp boat on the North Sea, trawl on the side, Belgium, West Flanders, Nieuwpoort BLWS665803 Copyright: xblickwinkel/W.xPattynx
Die Schleppnetze will die EU in Zukunft verbieten. (Symbolbild)
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Niedersächsische Krabbenfischer fürchten das Aussterben ihres Berufes. Denn die EU will die gängige Fangmethode mit bodenberührenden Netzen in Meeresschutzgebieten verbieten. Das wollen die Fischer so nicht hinnehmen und machen sich mit ihren Kuttern auf den Weg nach Büsum zur Agrarministerkonferenz. Und sie haben eine klare Botschaft.

"Wir wollen, dass die Agrarminister sich für uns einsetzen"

„Aus allen niedersächsischen Kutterhäfen fahren Kutter nach Büsum“, sagte Gerold Conradi, vom Landesfischereiverbande Weser-Ems. Außerdem wollen Fischer und deren Familien mit Bussen zu der Demonstration anreisen. Im Gepäck haben sie eine klare Forderung: "Wir wollen, dass die Agrarminister sich für uns einsetzen." Anlass für den Protest ist ein kürzlich von der EU-Kommission vorgelegter Aktionsplan für eine nachhaltigere Fischerei. Demnach soll die Fischerei mit Grundschleppnetzen, also Netzen, die den Meeresgrund berühren, in Schutzgebieten spätestens 2030 unzulässig werden. Wenn das Verbot kommt, blieben aus Sicht der Fischer kaum noch Fanggebiete vor den Küsten, in denen etwa die traditionelle Krabbenfischerei betrieben werden könnte.

Kritik an den Grundschleppnetzen

Grundschleppnetze sind Fanggeräte, die etwa von einem Kutter geschleppt werden und für das Fischen beispielsweise von Schollen, Seezungen oder Krabben am Meeresboden oder in Bodennähe konzipiert sind. Meeresschützer sehen das Fischen mit diesen Netzen kritisch, da der Meeresboden durch das Fanggerät erheblich beschädigt werden kann. Außerdem landen in den Netzen auch sogenannter Beifang, also Lebewesen, die dann als Abfall wieder über Bord geworfen werden. (adr/dpa)