Wurde sie wegen linker Politik umgebracht?
Sie war nicht einmal ein Jahr im Amt - jüngste Bürgermeisterin (26) in Ecuador erschossen

Musste Brigitte García sterben, weil sie ein besseres Leben wollte?
Erst im vergangenen Jahr war sie mit 26 Jahren zur Bürgermeisterin des Ortes San Vincente in Ecuador gewählt worden. Sie war damit die jüngste Bürgermeisterin des südamerikanischen Landes. Jetzt fand man ihre Leiche in einem Auto am Strand.
Sie setzte sich für besseres Trinkwasser ein
García setzte sich unter anderem für einen besseren Zugang zu Trinkwasser für die rund 17.000 Einwohner von San Vicente ein. Nach Hinweisen von Verwandten hatte sich die Polizei auf die Suche nach García gemacht. Dann entdeckte die Polizei ihre Leiche und die ihres Regierungssprechers Jairo Loor in der Nacht zum Sonntag (Ortszeit) in einem Auto an einem Pazifikstrand in der Nähe von San Vicente.
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Emerson Ubidia, Kommandeur der Polizei von Manabi: „Wir ermitteln bereits, koordinieren uns auf allen Ebenen, führen präventive Ermittlungen durch (…), um alle Bedenken auszuräumen.“
Mitmenschen zeigen sich erschüttert
„Ich bin am Boden zerstört“, schrieb der ehemalige ecuadorianische Präsident Rafael Correa, der wie García der linken Partei Revolución Ciudadana angehört, auf der Plattform X, vormals Twitter. Luisa González, die bei der Präsidentschaftswahl im vergangenen Jahr für die Partei angetreten war und in der Stichwahl verloren hatte, schrieb: „Niemand ist in Ecuador sicher.“ Das Land wird immer wieder durch massive Bandengewalt erschüttert. Das Land ist ein wichtiges Transitland für Kokain aus Kolumbien, Peru und Bolivien, das über die Hafenstadt Guayaquil in die USA und nach Europa geschmuggelt wird. Die Gewalt nahm in dem Andenland in den vergangenen Jahren dramatisch zu.
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Im vergangenen Jahr wurden mehrere Politiker in Ecuador getötet. Elf Tage vor der ersten Runde der Präsidentenwahl im August wurde der Kandidat der Partei Construye, Fernando Villavicencio, in der Hauptstadt Quito erschossen. (eon, mit dpa)