Fahrer offenbar alkoholisiertKleinkind (1) mit Bobbycar wird von Auto überfahren und stirbt

24.07.2022, Niedersachsen, Bohmte: Ein Bobbycar steht an einer verkehrsberuhigten Straße in Bohmte. Nach einem tödlichen Unfall in Bohmte im Landkreis Osnabrück, bei dem ein einjähriges Mädchen von einem Wagen überrollt wurde, hat die Polizei bei dem Autofahrer einen Atemalkoholwert von 0,8 Promille gemessen. Das Kleinkind war mit einem Bobbycar von einem Grundstück in einen verkehrsberuhigten Bereich gerollt. Dort kam es zum Zusammenstoß. Foto: Heinz-Jürgen Reiss/Nord-West-Media TV/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Das Mädchen war mit seinem Bobbycar auf die Straße gefahren.
kno, dpa, Heinz-Jürgen Reiss

Ein erst 22 Monate altes Kind wurde in Bohmte (LK Osnabrück) beim Spielen von einem Auto erfasst und schwer verletzt. Trotz sofort eingeleiteter Reanimationsmaßnahmen starb das Kind noch am Unfallort.

Kind rollt mit Bobbycar auf Straße

Der Unfall ereignete sich laut Polizeiangaben am Samstag (23.07.) gegen 18:30 Uhr. Ein 38-Jähriger aus Bohmte war demnach mit seinem Auto in einem verkehrsberuhigten Bereich unterwegs und bog, dem Straßenverlauf folgend, nach links ab. Wohl gleichzeitig rollte das Kleinkind auf seinem Bobbycar von links aus einer Grundstückseinfahrt auf die Fahrbahn. Der Mann erfasste das Kind und überrollte es.

Alkoholtest ergibt 0,8 Promille

24.07.2022, Niedersachsen, Bohmte: Eine Polizistin sichert Spuren an einer Straße. Nach einem tödlichen Unfall in Bohmte im Landkreis Osnabrück, bei dem ein einjähriges Mädchen von einem Wagen überrollt wurde, hat die Polizei bei dem Autofahrer einen Atemalkoholwert von 0,8 Promille gemessen. Das Kleinkind war mit einem Bobbycar von einem Grundstück in einen verkehrsberuhigten Bereich gerollt. Dort kam es zum Zusammenstoß. Foto: Heinz-Jürgen Reiss/Nord-West-Media TV/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Die Polizei sichert die Spuren. Auch Notfallseelsorger waren im Einsatz.
kno, dpa, Heinz-Jürgen Reiss

Ersthelfer, dann auch ein Notarzt und die Besatzung eines Rettungswagens kämpften in der Folge vergeblich um das Leben des Kindes. Auch ein Rettungshubschrauber wurde angefordert. Der Fahrer selbst parkte seinen Wagen und kam zur Unfallstelle zurück. Polizeibeamte bemerkten dann offenbar Alkoholgeruch im Atem des Mannes, ein erster Test ergab einen Wert von 0,8 Promille. Wie die Polizei gegenüber RTL am Montagmorgen erklärt, sei so ein Test aber nur ein erster Anhaltspunkt – Genaueres könne man nach dem Ergebnis eines Blutprobentests sagen, das in ein bis zwei Wochen erwartet werde.

Ab einem Promillewert von 0,3 kann man bereits strafrechtlich belangt werden, bei einer Blutalkoholkonzentration von 0,5 Promille und mehr gilt Autofahren als Ordnungswidrigkeit. Wer im Straßenverkehr mit einem Promillewert ab 1,1 Promille einen Pkw fährt, macht sich strafbar - unabhängig davon, ob er einen Unfall verursacht hat oder nicht.

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Hätte der Unfall verhindert werden können?

Der Führerschein des 38-Jährigen wurde auf Anordnung der Staatsanwaltschaft beschlagnahmt. Sein Wagen, das Bobbycar und der Leichnam des Mädchens wurden sichergestellt bzw. beschlagnahmt. Mehrere Notfallseelsorger waren im Einsatz.

Welchen Einfluss der Alkohol auf den Unfall hatte, müssen jetzt die Ermittlungen zeigen. Die Frage, ob der Unfall von einem nüchternen Fahrer hätte verhindert werden können, muss nach Einschätzung eines Polizeisprechers wahrscheinlich sogar gerichtlich geklärt werden. (dka)