Schwangere in Hamburg in Not
Blitzgeburt nach Notruf: Feuerwehrmann hilft per Telefon
Nach nur drei Minuten kommt das Baby
Eine kleine Hamburgerin aus Alsterdorf legt mit ihrer eigenen Geburt am Mittwochmorgen den Turbo ein. Denn sie braucht nur wenige Minuten, um das Licht der Welt zu erblicken. Dabei hat es ihre Mutter kalt erwischt, denn die 35-Jährige kann nur noch ihre Freundin die 112 wählen lassen. Mit Hilfe eines Feuerwehrmannes am Telefon gebärt sie dann ihre Tochter zu Hause.
Erster Anruf nach Dienstbeginn
In der Rettungsleitstelle der Hamburger Feuerwehr steht ihr der erfahrene Feuerwehrmann Steffen Riemann telefonisch zur Seite. Nach Dienstbeginn ist es um 6:40 Uhr gleich der erste Anruf für den 35-Jährigen an diesem Tag. Er spricht nicht mit der werdenden Mutter direkt, sondern erst mit ihrer Freundin und dann mit ihrem Partner. „Es war natürlich eine gewisse Aufregung zu spüren, aber das Gespräch war gut und alle Beteiligten haben gut mitgearbeitet“, erzählt Riemann RTL Nord gegenüber. Zeitgleich alarmiert er auch den Rettungswagen.
„Jetzt ist der Kopf da"
Er habe die Frau im Hintergrund schreien gehört und der Vater habe dann immer schneller gesprochen und gesagt: „Jetzt ist der Kopf da, jetzt ist der Kopf da!“ Dann hört Riemann das Schreien des Babys und ist beruhigt. Den Zeitpunkt der Geburt notiert Riemann im Protokoll mit 6:43 Uhr. „Dann habe ich nach dem Zustand des Kindes gefragt hat“, ergänzt er und kurze Zeit später klingeln auch schon die Kollegen des Rettungsdienstes bei der Mutter. Danach konnte er das Gespräch beenden. „Dann habe ich erst mal einen Schluck Kaffee getrunken“, sagt der Feuerwehrmann. Für Riemann, der seit fünf Jahren in der Rettungsleitstelle arbeitet, ist es seine erste Geburt am Telefon.
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Besonders schöner Moment
„Das ist nicht täglich der Fall, aber es kommt immer mal wieder vor“, sagt Dennis Diekmann, Sprecher der Feuerwehr in Hamburg auf Anfrage von RTL Nord. „Aber natürlich ist das für unsere Kollegen immer ein besonders schöner Moment, wenn man am Telefon das Schreien des Babys bereits hören kann.“ Der Mitarbeiter der Rettungsleitstelle bleibt bis zum Eintreffen der Rettungswagenbesatzung immer am Telefon, um die Betroffenen weiter zu betreuen. „Wir begleiten den Patienten am Telefon, bis der Rettungswagen da ist“, erklärt Dennis Diekmann.
Baby ist schneller als Rettungswagen
Mit Hilfe des Feuerwehrmannes am Telefon, kann die Frau nur wenige Minuten nach dem Notrufbeginn ihr gesundes Mädchen entbinden. Nach knapp fünf Minuten kommt auch die Besatzung des Rettungswagens am Einsatzort an und untersucht Baby und die Mutter. Danach geht’s aber für beide in ein Krankenhaus.
Mitarbeiter in Rettungsleitstelle gut ausgebildet
„Im Schnitt kommt es zu 1.400 Notrufe in 24 Stunden in Hamburg“, sagt Diekmann. „An den Telefonen der Leitstelle sitzen ganz normale Feuerwehrbeamte.“ Diese hätten eine Ausbildung im Bereich des Brandschutzes und des Rettungsdienstes, dazu müssen sie Einsatzerfahrung haben. Deshalb machen diese Mitarbeiter regelmäßig Dienste in der Wache, um die Praxis zu behalten. So können sie in sämtlichen Notlagen Hilfestellungen am Telefon geben, auch bei einer Geburt. Wie in der Leitstelle bei einem Notruf gearbeitet wird, zeigt ein Facebook-Video der Hamburger Feuerwehr.
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Manche Eltern melden sich später bei der Feuerwehr
Ein ähnlicher Fall spielte sich gerade in Bremen ausgerechnet an Heiligabend ab, auch hier gab es Geburtshilfe per Notrufzentrale. Es soll sogar vorkommen, dass sich Eltern bei dem jeweiligen Mitarbeiter der Rettungsleitstelle im Nachhinein bedanken wollen. „Ist aber nicht der Regelfall“, ergänzt der Sprecher der Feuerwehr. Jedenfalls wünscht die Feuerwehr Hamburg in ihrer offiziellen Pressemitteilung der neuen Erdenbürgerin einen guten Start ins Leben mit viel Gesundheit! (nid)