Sie wurde bei Vergewaltigung gezeugt und brachte ihn hinter Gitter
13-Jährige vergewaltigt: DNA der Tochter überführt Täter 40 Jahre nach dem Verbrechen

Späte Gerechtigkeit: Mehr als 40 Jahre nach der Vergewaltigung einer 13-jährigen ist der Täter in Birmingham zu elf Jahren Haft verurteilt worden. Dass der Vergewaltiger Carvel Bennett (74) überführt werden konnte, ist der Hartnäckigkeit seiner Tochter Daisy zu verdanken, die bei dem Verbrechen gezeugt wurde. Ihre DNA trug maßgeblich zur Aufklärung des Falles bei, berichtet der britische Sender BBC.
Richter: Sie haben zwei Leben zerstört, das der Mutter und das der Tochter
Daisy, nur ihr Vorname ist der Öffentlichkeit bekannt, kämpfte lange dafür, dass ihr leiblicher Vater für seine ruchlose Tat bestraft werden kann. Die Frau wurde nach der Geburt zur Adoption freigegeben. Dass sie bei einer Vergewaltigung gezeugt wurde, war aktenkundig. Das damals 13-jährige Opfer hatte niemandem von der Schwangerschaft erzählt. Erst später offenbarte das Mädchen ihren Eltern und dem Sozialamt, wer der Vater sei. Die Tat sei allerdings von den Erwachsenen "unter den Teppich gekehrt worden", sagte sie der BBC zufolge.
Als ihre Tochter 18 wurde, forderte sie die Adoptionsunterlagen an und erfuhr so, dass sie bei einem Verbrechen gezeugt wurde, heißt es weiter. Das habe Daisy keine Ruhe gelassen, sie erstattete Anzeige und forderte die Polizei auf, die Akten der Sozialbehörde zu berücksichtigen sowie ihre DNA zu verwenden, um Carvel Bennett für das Verbrechen verantwortlich machen zu können. Das habe die Polizei abgelehnt, so der Bericht, da sie nicht persönlich das Opfer sei.
Leibliche Mutter wollte lange nicht aussagen
Die Frau gab nicht auf, nahm Kontakt mit ihrer leiblichen Mutter auf. Mehr als 40 Jahre nach dem Verbrechen entschloss sich das Opfer, doch noch einmal gegen den Vergewaltiger auszusagen, den sie bereits als Kind der Tat bezichtigt hatte. Ihre Tochter unterstützte sie, gab eine DNA-Probe ab, damit der Nachweis geführt werden konnte, dass Bennett ihr Vater ist.
Beim Prozess am Birmingham Crown Court trat Daisy ihrem leiblichen Vater gegenüber. Laut BBC sagte sie, dass es sie "unglaubliche Kraft" gekostet habe, für Gerechtigkeit zu kämpfen. "Der Schmerz, den Sie verursacht haben, ist unermesslich", konfrontierte sie Bennett. "Zu wissen, dass ich existiere, weil Sie sich entschieden haben, ein Kind zu vergewaltigen. Zu wissen, dass Sie die Summe, die Verkörperung eines der schlimmsten Dinge sind, die jemandem passieren kann."
"Ich bin mehr als ein Beweis, ich bin mehr als ein Zeuge"
Sie sei mehr als "ein Produkt einer Vergewaltigung", sagte sie demnach weiter. "Ich bin mehr als ein Beweis, ich bin mehr als ein Zeuge. Ich bin nicht Deine Schande." Worte, die vom Ausmaß der Verletzlichkeit zeigen, mit der Daisy seit Jahrzehnten lebt.
Der Verbrecher bestritt in der Gerichtsverhandlung nicht, mit der 13-Jährigen Sex gehabt zu haben. Allerdings behauptete er, sie habe ihm vorgetäuscht, bereits 16 Jahre alt gewesen zu sein und der Geschlechtsverkehr sei einvernehmlich gewesen. Unglaubwürdig, befand die Jury und sprach ihn schuldig. Richter Martin Hurst sagte, Bennetts Verbrechen habe zwei Leben zerstört. Seine Tochter sei zweifellos ein ebenso großes Opfer wie ihre Mutter. Er lobte sie für ihre Beharrlichkeit und Entschlossenheit, so die BBC. (uvo)