Corona-Ausbruch in Hamburger Klinik

Trotz Booster-Impfung: Krankenhaus-Mitarbeiter soll acht Patienten angesteckt haben

ARCHIV - 26.12.2020, Nordrhein-Westfalen, Aachen: Eine Pflegerin versorgt in der Intensivstation des Luisenhospitals einen Coronapatienten.     (zu dpa «Fast so viele Corona-Intensivpatienten wie Ende Dezember») Foto: Henning Kaiser/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Ein Krankenhaus-Mitarbeiter soll acht Patienten mit dem Corona-Virus infiziert haben (Symbolbild).
htf fdt vd, dpa, Henning Kaiser

Die Bethesda-Klinik in Hamburg-Bergedorf hat gerade mit einem schweren Corona-Ausbruch zu kämpfen: Ein Klinik-Mitarbeiter hat auf einer Krankenstation acht Patienten mit dem Coronavirus angesteckt, so ein Krankenhaussprecher. Und das, obwohl er doppelt geimpft, geboostert und einen negativen Antigen-Test hatte.
Der Ausbruch habe in der Geriatrie stattgefunden, eine Station, auf der Krankheiten von alternden Menschen behandelt werden. Die acht Patienten seien umgehend isoliert worden. Einer von ihnen wird intensivmedizinisch betreut.

Der Mitarbeiter befand sich in einem "zeitlichen Gap"

Der Angestellte sei doppelt geimpft und habe erst einen Tag vor der mutmaßlichen Ansteckung seine Booster-Impfung bekommen. Wie das passieren kann? Laut Krankenhaus habe sich der Mitarbeiter vor der Booster-Impfung in einem „zeitlichen Gap“ befunden: Der Impfschutz nehme nach einer gewissen Zeit ab, erst durch die Booster-Impfung werde er wieder komplett hergestellt. Dadurch sei der Mitarbeiter zu dem Infektionszeitpunkt nur in geringem Maße geschützt gewesen, konnte sich also leichter infizieren und so das Virus übertragen. Das sei "gar nicht so selten. Ein Risiko, dass wir die ganze Zeit kennen. Das ist nur mit regelmäßigen PCR-Tests zu lösen“, so der Krankenhaussprecher. Das sei aber aus Kosten- und Kapazitätsgründen nicht umsetzbar.

Infektion erst durch PCR-Test nachweisbar

Am 6. Dezember wurde bei einem Patienten auf der Geriatrie-Station das Corona-Virus nachgewiesen. Danach wurden zahlreiche Tests bei Patienten und Mitarbeitern durchgeführt. Acht Patienten auf der Station wurden schließlich positiv getestet – alle hatten Kontakt zu dem Mitarbeiter. Bei dem Mitarbeiter wurde die Corona-Infektion erst nach einem positiven PCR-Test nachgewiesen, den der Mitarbeiter zwei Tage später aufgrund von leichten Symptomen machte. Der Mitarbeiter hat sich nach dem Testergebnis umgehend in Quarantäne begeben.

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Test-Vorgaben werden im Krankenhaus strikt eingehalten

Ungeimpfte Krankenhausmitarbeiter müssen im Bethesda Krankenhaus täglich einen negativen Test vorlegen, bevor sie mit der Arbeit beginnen. Geimpftes Personal wird zweimal wöchentlich getestet – das sind die Vorgaben der Hamburger Sozialbehörde. Zudem gilt momentan ein Besucherstopp. „Es gibt ein Restrisiko in den Schutzmaßnahmen“, so der Krankenhaussprecher.

Die Klinik behandelt derzeit 18 Covid-Patienten, von denen vier Personen auf der Intensivstation liegen. Die Bettenbelegung im Krankenhaus liegt bei 70 Prozent.(fst)