Beschneidung hat keinen Einfluss auf PotenzBeschnittene Männer: Besserer Sex durch fehlende Vorhaut?
Die Frage nach der Beschneidung ist ein wichtiges Thema, sowohl für Männer als auch für Frauen. Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind weltweit etwa 30 Prozent der Männer ab 15 Jahren beschnitten, in Deutschland sind es etwa zehn Prozent. Das Wichtigste vorab: Eine Beschneidung hat keinen Einfluss auf Potenz, Funktionalität oder Lustempfinden eines Mannes. Auch die Fähigkeit, eine Frau zu befriedigen hat nichts damit zu tun, ob der Penis beschnitten ist oder nicht.
Welche Gründe für eine Beschneidung gibt es?
Bei einer Beschneidung, medizinisch Zirkumzision genannt, wird die Vorhaut operativ entfernt. Dies kann verschiedene Hintergründe haben: Wird beispielsweise im Kindesalter festgestellt, dass der Junge unter einer Vorhautverengung leidet, so wird diese aus medizinischen Gründen entfernt. Auch, wenn Vorhaut und Eichel sich häufig entzünden, kann eine frühzeitige Beschneidung Sinn machen.
Andere Beschneidungen werden aus religiösen oder rein praktischen Gründen durchgeführt. Bei Juden und Moslems etwa gehört das Entfernen der Vorhaut zur religiösen Pflicht. Manche Männer entscheiden sich auch aus ästhetischen oder anderen persönlichen Gründen für eine Beschneidung.
Und: Eine Vorhautverengung kann sich auch im Laufe des Lebens entwickeln. Dann ist eine Beschneidung auch bei erwachsenen Männern das medizinische Mittel der Wahl.
Diesen Vorteil haben beschnittene Männer beim Sex
Können Mann oder Frau beim Sex einen Unterschied spüren? Inwieweit eine Beschneidung tatsächlich eine Auswirkung auf das Liebesleben hat, ist umstritten. Beschnittene Männer berichten aber häufig von folgendem Vorteil beim Sex: Sie brauchen länger, bis sie zum Höhepunkt kommen. Das liegt daran, dass eine intakte Vorhaut eine Schutzfunktion innehat: Sie schützt den Schaft und die empfindliche Eichel vor Reibung. Ist die Vorhaut entfernt, entfällt dieser Schutz. Manche Männer berichten auch, dass sich ihre Höhepunkte nach der Beschneidung verstärkt haben.
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Beschneidung senkt Ansteckungsgefahr
Laut einer WHO-Analyse sinkt die Gefahr einer HIV-Infektion beim Sex für beschnittene Männer um rund 60 Prozent. Der Grund: Die Vorhaut ist sehr verletzungsgefährdet und damit auch anfällig für Viren. Dennoch kann eine Beschneidung natürlich nicht vor Geschlechtskrankheiten schützen. Auch die Gefahr einer Ansteckung mit HPV-Viren verringert sich deutlich, wenn der Mann beschnitten ist – und das betrifft nicht nur ihn selbst, sondern in der Folge auch seine Sexpartnerinnen und -partner.
Ist ein beschnittener Penis hygienischer?
Der Mythos, dass der Intimbereich beschnittener Männer hygienischer oder reinlicher ist, stimmt nur teilweise: Tatsächlich ist ein beschnittenes Glied leichter zu reinigen und einfacher sauber zu halten, damit sinkt die Gefahr von Entzündungen. Aber natürlich gilt generell: Wer regelmäßig duscht und bei der Intimreinigung eine milde Reinigungslotion oder Duschgel verwendet, ist sauber – egal ob beschnitten oder nicht.