Kurioser Einsatz bei der Team-EM
Absurd! Belgische Kugelstoßerin springt als Hürdensprinterin ein

Alles fürs Team!
Jolien Boumkwo versucht sich in einer Sportart, die sonst auf ihrer Prioritätenliste nicht so weit oben stehen dürfte. Die Kugelstoßerin tritt bei der Team-WM im Hürdenspringen an – und wird von den Fans gefeiert. Ihr Einsatz hat einen besonderen Hintergrund.
Belgische Kugelstoßerin springt als Hürdensprinterin ein - und wird trotz letztem Platz gefeiert
Was war passiert? Weil ihre Teamkollegin Anne Zagre kurzfristig ausfällt, droht den Belgiern bei der Team-Europameisterschaft die Disqualifikation. Eine Ersatzläuferin steht nicht zur Verfügung. Aus der Not heraus schicken sie die Kugelstoßerin und Hammerwerferin Jolien Boumkwo ins Rennen über 100 Meter Hürden. Mit Erfolg.
Zwar landet die 29-Jährige in 32,81 Sekunden mit großem Abstand auf dem letzten Platz, sichert ihrem Team aber zwei Punkte, da die Schweizerin Ditaji Kambundji disqualifiziert wird. Mehr noch: Boumkwo sorgt mit ihrem Auftritt für Begeisterung und wird von den Fans gefeiert.
Trotz ihres Einsatzes liegt Belgien nach 25 von 37 Wettbewerben auf dem letzten Platz der 16 Teams und muss den Abstieg in die zweite Liga befürchten.

Kugelstoßerin ist beim Hürdensprint chancenlos, aber glücklich: „Durfte nicht zulassen, dass wir einen Punkt verlieren“
„Mein Team ist das Wichtigste für mich“, sagte Boumkwo, die mit einer langen Trainingshose an den Start ging und ihre Konkurrentinnen teils deutlich überragt: „Ich durfte nicht zulassen, dass wir einen Punkt verlieren. Es bestand für mich kein Risiko, wenn ich es gelassen angehen würde.“ Daher steigt sie gemächlich mit einem Lächeln auf dem Gesicht über die Hürden.
Den Lauf gewinnt übrigens die Spanierin Teresa Errandonea in 13,22 Sekunden. Die deutsche Starterin Monika Zapalska wird in 13,32 Sekunden Dritte.
Doch das ist am Ende zweirangig, denn die eigentliche Siegerin steht schon vor dem Start fest. (pol)