Vettel und Schumacher abgehängt
Belgien-GP: Sainz gewinnt erstes Kräftemessen nach der Sommerpause

Vier Wochen Sommerpause haben an den Kräfteverhältnisse in der Formel 1 offenbar nichts verändert: Ferrari bleibt auf einer schnelle Runde das Maß der Dinge. Im 1. Freien Training zum Großen Preis von Belgien, mit dem die Königsklasse in die zweite Saisonhälfte startet, raste Carlos Sainz im roten Renner zur Bestzeit. In 1:46,538 Minuten behauptete sich der Spanier hauchdünn vor seinem monegassischen Teamkollegen Charles Leclerc (+ 0,069 Sekunden). WM-Spitzenreiter Max Verstappen war im Red Bull knapp zwei Zehntel langsamer und musst sich mit Rang drei begnügen.
Große Lücke hinter den Top 3
Hinter dem Niederländer klaffte bereits ein großes Loch: Mercedes-Mann George Russell fehlten rund acht Zehntel auf Sainz. Im Gegensatz zu den Top 3 war der Brite bei seiner schnellen Runden allerdings auf Medium-Reifen unterwegs, die Ferrari-Piloten und Verstappen hatten die schnelleren Soft-Pneus untergeschnallt.
Weniger gut lief es für Rekordweltmeister Lewis Hamilton und den zweiten Bullen, Sergio Perez, die sich am Ende der einstündigen Session mit rund 1,9 Sekunden Rückstand auf den Plätzen 9 und 10 wiederfanden.
Vettel und Schumacher weit abgeschlagen
Luft nach oben gibt es sicherlich bei Sebastian Vettel. Der viermalige Weltmeister landete zum Auftakt seines letzten Grand Prix in den Ardennen mit 3,275 Sekunden Rückstand nur auf Platz 15. Das mehr drin ist mit dem Aston Martin, zeigte Stallgefährte Lance Stroll. Der Kanadier sortierte sich einen Wimpernschlag hinter Russell auf Platz 5 ein.
Mick Schumacher handelte sich sogar fast fünf Sekunden Rückstand und war als 18. auch knapp 3 Zehntel langsamer als Teamkollege Kevin Magnussen auf Rang 17.
Strafen für Verstappen und mindestens fünf weitere Fahrer
Regen vor der Einheit und heftiger Niederschlag gegen Ende des Trainings relativieren allerdings die Aussagekraft der Zeiten, zudem gab es kurz vor dem Ende ein lange Unterbrechung wegen einer Rotphase. Magnussen war kurz nach der Boxenausfahrt mitten auf der Piste liegen geblieben. Weil sein Haas unter Strom stand, dauert es rund 10 Minuten, um ihn wegzuschaffen.
Auch das Qualifying am Samstag (16.00 Uhr live im Ticker bei RTL) droht zu einem Muster ohne großen Wert zu werden. Mindestens sechs Fahrer, darunter Mick Schumacher, kassieren wegen Motoren- beziehungsweise Getriebestrafen Rückversetzungen in der Startaufstellung. Vom Ende des Feldes startet in jedem Fall Verstappen, an dessen Red Bull sämtliche Motorkomponenten ausgetauscht wurden. (wwi/sid)