Umstrittener Fußball-Kommentator sagt TschüssBéla Réthy droht der nächste Frust-Abschied vor der Rente

An ihm scheiden sich die Geister! Für die eine Hälfte ist Fußball-Kommentator Béla Réthy eine gefeierte TV-Legende, für die andere Hälfte ein überbewerteter Mann seines Faches. Der Mann ist umstritten. Noch, möchte man sagen. Denn beim WM-Halbfinale zwischen Frankreich und Marokko tritt Réthy nach 40 Jahren zu seinem letzten Spiel als Kommentator an. Die entscheidende Frage lautet: Zeigen die deutschen Fußball-Fans diesmal Gnade mit ihm?
Warum bekommt der Kommentator so viel Gegenwind?
Denn schon nach seinem Job-Abschied aus der Bundesliga beim Spiel des FC Schalke gegen Bayern München bekam Réthy sein Fett weg! Das „ZDF Sportstudio“ widmete seinem langjährigen Mitarbeiter extra einen eigenen Beitrag auf Instagram. Die Kommentare dazu sind teilweise erschreckend.
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„Was besseres kann nicht passieren. Eine Katastrophe der Mann“, schreibt etwa ein Nutzer zum Abschied von Réthy. Ein anderer meint: „Gott sei dank! So unglaublich schlecht wie Bela war noch niemand!“ Doch warum bekommt der Kommentator so viel Gegenwind? Ein User gibt dazu seine Meinung preis: „Ich habe selten einen Reporter gesehen mit weniger Regelkenntnis als ihn. Er spricht von Einwurf und hat es immer noch nicht kapiert dass es Freistoß gegeben hat. Sowas kommt praktisch in jedem Spiel von ihm vor.“
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Doch – zum Glück für Réthy – nicht alle Kommentare können in die Hass-Schublade gesteckt werden. „Man kann ihn mögen oder nicht...aber er tritt als Legende ab und diese Stimme ist einfach unvergesslich...Alles Gute Béla“, bringt ein Nutzer es wahrscheinlich für viele auf den Punkt. Ein anderer springt ihm zur Seite: Weiß nicht, warum der immer gehatet wurde, gab nichts besseres als Deutschland-Länderspiele mit ihm als Kommentator.“
Freude und Wehmut zum Ruhestand
Schon vor dem Turnier in Katar war klar, dass der 65 Jahre alte Journalist sich mit der Weltmeisterschaft als TV-Reporter am Mikrofon verabschieden wird. Réthy hatte von 1996 bis 2018 alle vom ZDF übertragenen Endspiele der Welt- und Europameisterschaften kommentiert.
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Mit dem Beginn des Ruhestands freut sich der Kommentator auf die Terminlosigkeit, wie er unlängst dem ZDF verriet: „Das wird ein großer Luxus, das kenne ich gar nicht.“ Dennoch verspürt er gemischte Gefühle: „Ich habe in dieser langen Zeit in der Redaktion viele Freunde gefunden. Es ist Freude und Wehmut gleichzeitig, das kann sehr gut nebeneinander existieren.“ Ob sich nach seinem letzten WM-Auftritt auch noch Wut über blöde Fan-Kommentare dazu mischt? (jlu/dpa)