Eine Obduktion soll bei der Aufklärung helfen
Bei SEK-Einsatz erschossen! Staatsanwaltschaft lässt toten Hund wieder ausbuddeln

Dieser SEK-Einsatz in einem Einfamilienhaus im niedersächsischen Ahnsbeck hat schwerwiegende Spuren hinterlassen: Die Familie noch geschockt, der erschossene geliebte Familienhund begraben. Jetzt lässt die Staatsanwaltschaft Lüneburg den toten Hund wieder ausbuddeln – und obduzieren.
Warum erschießt das SEK den Balu?
„Ich kenne den Hund, ich habe ihn noch nie bellen gehört“, sagt Alexandra Pidancet über den kleinen Labrador-Mischling Balu. Sie ist eine Bekannte der Familie und hält Balu für absolut friedlich. Der kniehohe Familienhund war während eines für die Familie bisher unerklärlichen SEK-Einsatzes am Dienstag (4. Juli) in ihrem Haus erschossen worden.
Angeblich ging es um den Anbau von Hanfpflanzen. Aber laut Pidancet hätten die Beamten nichts gefunden. Jetzt ermittelt aber die Staatsanwaltschaft gegen das Einsatzkommando wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetzes.
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Gruselig: Toter Hund wird wieder ausgebuddelt
„Im Rahmen dieses Verfahrens soll aufgeklärt werden, ob es für die Tötung des Hundes einen vernünftigen Grund gegeben hat oder diese aus anderen, rechtlichen Gründen gerechtfertigt gewesen ist“, teilt Staatsanwältin Stefanie Vogler aus Celle auf Anfrage von RTL am Freitag mit.
Sie bestätigt, dass seitens des Hundehalters Strafanzeige erstattet worden sei. Deshalb sei Balu am Mittwochabend (5. Juli) wieder ausgebuddelt worden. „Plötzlich steht eine junge Polizeibeamtin vor der Tür und sagt, sie würden gern den Hund haben, um ihn zu obduzieren“, so Pidancet im Interview mit RTL.
Für die Mutter eine schwierige Situation. „Es war ganz grausam für sie“, sagt ihre Bekannte.
Familie ist mit den Nerven am Ende

Ebenfalls grausam sind die Spuren, die das SEK im Haus hinterlassen hat: Eine völlig geschockte Familie und einen toten Familienhund, dessen Blut überall im unteren Wohnbereich an Wänden und Möbeln zu sehen sei, erklärt Alexandra Pidacnet.
„Nervlich ist die Familie komplett fertig.“
Sie sei in den vergangenen Tagen oft bei ihnen gewesen und habe geholfen, die Räume zu reinigen und die Tapeten abzureißen. Sie glaube, dass das SEK dem Hund hinterhergelaufen sei, das würde man an den Blutspuren erkennen. „Sie haben den Hund vermutlich am Ende auf dem Sofa erschossen. Wir haben das Sofa weggerückt und noch die Einschusslöcher in der Wand gesehen.“
Nun soll die Obduktion bei der Aufklärung helfen, ob das Verhalten von Balu ein Erschießen gerechtfertigt hat.