Ex-Fußballstar und Biathleten

Putins Befehl zur Teilmobilisierung: Russische Topsportler müssen in den Krieg

 SOCHI, RUSSIA - MARCH 26, 2021: Diniyar Bilyaletdinov R, an ex-player of the Russian men s national football team, takes part in a football tournament for people with disabilities held as part of the Football for Everyone project at a gym of Gymnasium No 8. Dmitry Feoktistov/TASS PUBLICATIONxINxGERxAUTxONLY TS0FAA35
Dinijar Biljaletdinow muss für Russland in den Krieg ziehen.
Imago Sportfotodienst

Der russische Präsident Wladimir Putin hat vor ein paar Tagen für seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine die Teilmobilisierung ausgerufen! 300.000 Landsleute sollen eingezogen werden. Darunter sind offenbar auch Spitzensportler. Berichten zufolge wurden einige Biathleten einberufen. Und auch den früheren Fußball-Profi Dinijar Biljaletdinow hat es getroffen.

"Diniyar hat wirklich eine Aufforderung bekommen"

Dinijar Biljaletdinow muss in den Krieg. Seine Familie steht unter Schock! Vater Rinat sprach nun bei sports.ru über das Drama um seinen Sohn. "Diniyar hat wirklich eine Aufforderung bekommen. Es ist schwer, über diese Emotionen zu reden." Der inzwischen 37-Jährige spielte zwischen 2005 und 2012 insgesamt 46 Mal für die russische Fußball-Nationalmannschaft.

Sein Sohn habe nie einen richtigen Militärdienst geleistet, so Rinat. "Er hat nicht gedient. Er hat den Eid geleistet, aber es war ein spezieller Dienst mit einer sportlichen Ausrichtung. Er hat seinen kompletten Dienst mit Sport verbracht. Das war vor 19 Jahren, als er in der Jugend-Nationalmannschaft gespielt hat." Eigentlich hatte Putin angekündigt, es würden nur Männer, die in der Vergangenheit einen Militärdienst abgeleistet haben, eingezogen werden. 300.000 Soldaten sollen so zukünftig in der Ukraine kämpfen. Zudem sollten sie unter 35 Jahre alt sein.

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Vater verärgerte dies, denn sein Sohn ist bereits über der Altersgrenze: "Wenn es eine generelle Mobilisierung wäre, gäbe es keine Zweifel. Aber der Präsident hat eine Teilmobilisierung befohlen, dann sollte auch alles nach dem Gesetz ablaufen. Wir werden jetzt herausfinden, ob das Schreiben korrekt ist oder ob es vielleicht zu früh gesendet wurde. Es kann alles passiert sein."

HANDOUT - 27.09.2022, Russland, Sochi: Das von der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Sputnik via AP veröffentlichte Bild zeigt den russischen Präsidenten Wladimir Putin, während er an einem Treffen über landwirtschaftliche Fragen per Videokonferenz in der Bocharov Ruchei Residenz teilnimmt. Foto: Gavriil Grigorov/Pool Sputnik Kremlin/AP/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung im Zusammenhang mit der aktuellen Berichterstattung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits +++ dpa-Bildfunk +++
Russlands Präsident Wladimir Putin hat 300.000 Menschen zur Armee gerufen.
AZ sb, dpa, Gavriil Grigorov

"Sie verbieten mir, ihre Namen öffentlich zu nennen"

Auch Biathleten sind betroffen, schrieb einer der bekanntesten Journalisten des Landes, Dmitri Guberniew. "Ich teile Ihnen aus zuverlässigen Quellen mit, dass zahlreiche Biathleten unseres Teams, von denen einige Olympia- oder Weltmeisterschafts-Medaillengewinner sind, den Befehl zur Mobilisierung erhalten haben. Im Gegenzug verbieten sie mir, ihre Namen öffentlich zu nennen", hatte er mitgeteilt. Ein verständlicher Hinweis, schließlich drohen ihnen Konsequenzen, wenn sie sich öffentlich gegen Putin stellen. (tno/ara)