Schuld sind Bakterien im Speichel des Tieres
Mann stirbt nach Hundeschmatzer

Die meisten Hundebesitzer genießen die Zuneigung und werten es als Liebesbeweis, wenn ihnen ihr Hund durchs Gesicht schleckt. Dabei vergessen viele, dass ein solcher Hundeschmatzer ernste gesundheitliche Folgen haben kann. Noch weniger Menschen bedenken, dass Hunde über ihren Speichel und die Zunge sogar lebensgefährliche Bakterien übertragen können. Dies wurde einem 63-jährigen Mann nun zum tödlichen Verhängnis: Zwei Wochen, nachdem sein Hund ihm über das Gesicht geschleckt hatte, starb er an einer Infektion mit dem Bakterium „Capnocytophaga canimorsus“, welches viele Hunde im Maul tragen.
Haut des Mannes war stark gerötet und mit Pusteln übersät

Zunächst litt der eigentlich kerngesunde Mann nur unter Grippe-Symptomen, bevor sich sein Zustand schnell verschlechterte: Aus einem harmlosen Hautausschlag wurden Pusteln, die sich nicht nur im Gesicht, sondern auch über die Arme und Hände verteilten. Die Haut blähte sich zunehmend auf und begann regelrecht zu verfaulen.
Der Gesundheitszustand des Mannes verschlechterte sich innerhalb von 14 Tagen rapide
Hinzu kam eine schwere Sepsis. Obwohl der 63-Jährige sich rasch in medizinische Behandlung begab, konnten die Ärzte sein Leben nicht retten: Der Mann starb 14 Tage nach der Einlieferung ins Krankenhaus an den Folgen eines Herzinfarkts, ausgelöst durch die Blutgerinnung, die infolge der Infektion mit dem Bakterium Capnocytophaga canimorsus einsetzte.
Tatsächlich ist eine Infektion mit diesem Bakterium äußerst selten – nur einer von etwa 1,5 Millionen Menschen weltweit infiziert sich, wie eine niederländische Studie belegt. Trotzdem bleibt die Frage: Wie gefährlich sind Hundeschmatzer wirklich? Tatsache ist: "Im Inneren eines Tiermaules befinden sich oft sehr viele Bakterien, Viren und Hefen", wie Dr. Neilanjan Nandi von der 'Drexel University' für Medizin in Philadelphia erklärt. Neben Clostriden, E.coli-Bakterien, Salmonellen und Campylobacter können sich auch Wurmeier in dem Maul eines Hundes befinden. Diese Erreger können auf den Menschen übertragen werden und zu Magen-Darm Erkrankungen führen. Viele Hundebesitzer unterschätzen diese Gefahr.
Hygiene-Regeln schützen vor Erkrankungen
Wer sich vor Erkrankungen schützen möchte, sollte die folgenden Hygiene-Regeln befolgen:
Waschen Sie sich immer die Hände und gegebenenfalls das Gesicht, nachdem ihr Hund diese abgeleckt hat.
Vermeiden Sie, dass der Hundespeichel mit ihren Schleimhäuten (Mund, Nase, Rachen) und Augen in Berührung kommt. Diese sind sehr empfindlich und die perfekte Eintrittspforte für Keime und Erreger in unseren Körper.
Entsorgen Sie Hundekot immer nur mit einem Plastikbeutel und waschen Sie sich danach gründlich die Hände.
Behalten Sie die Gesundheit Ihres Hundes im Auge, indem Sie mit ihm regelmäßig zum Tierarzt gehen, Impftermine wahrnehmen und Wurmkuren durchführen lassen.
Füttern Sie Ihren Hund nur zuhause beziehungsweise in der Wohnung oder im Haus – so vermeiden Sie, dass Ihr Hund sich Futter mit anderen Hunden teilt und sich dadurch gegebenenfalls Erkrankungen einfängt.
Wer diese Regeln beachtet, schützt sich und seine Familie vor Erkrankungen durch vierbeinige Familienmitglieder. Und dass Hunde sich auch durchaus positiv auf die Gesundheit und vor allem die Psyche auswirken können, wird vermutlich jeder bestätigen können, der einen Hund zuhause hat.