Neuer Bericht des Weltklimarats

Aus für den innerdeutschen Flugverkehr? Anja Karliczek hält das für möglich

ARCHIV - 15.06.2021, Berlin: Anja Karliczek (CDU), Bundesministerin für Bildung und Forschung, gibt eine Pressekonferenz zu den ersten Erkenntnissen der Expedition Mosaic. Karliczek schließt ein Ende des innerdeutschen Flugverkehrs nicht aus, um die Klimaschutzziele zu erreichen. (zu dpa «Ministerin Karliczek hält Ende der innerdeutschen Flüge für möglich») Foto: Felix Schröder/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Anja Karliczek
nie tba vco, dpa, Felix Schröder

Wie erreicht Deutschland, wie erreichen wir die Klimaziele? Ein Hebel: Die innerdeutschen Flüge. Als die Grünen dieses Thema vor ein paar Wochen aufs Tableau legten, ging ein Aufschrei durch die (politische) Republik, jetzt schlägt die Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU) in die gleiche Kerbe: Sie schließt ein Ende des innerdeutschen Flugverkehrs nicht aus, um die Klimaschutzziele zu erreichen.

"Personenverkehr effizienter organisieren und etwa Schnellstrecken bauen"

Es bestehe die Verpflichtung, sich dem Klimawandel noch entschiedener entgegenzustellen, sagte sie der Deutschen Presse-Agentur vor Veröffentlichung des neuen Berichts des Weltklimarats (IPCC) am Montag (9.8.). Sie erwarte, dass der Bericht die letzten Zweifel daran ausräume, dass der Mensch Hauptverursacher des Klimawandels seit Beginn der Industrialisierung ist.

„Wenn man sagt, wir wollen keinen innerdeutschen Flugverkehr mehr, dann muss man den Personenverkehr effizienter organisieren und etwa Schnellstrecken bauen“, so Karliczek mit Blick auf die Bahn. „Diesen Weg müssen wir konsequent gehen. Das darf aber nicht 30 Jahre dauern. Das ist eine Entscheidung, die wir im nächsten Koalitionsvertrag fixieren müssen.“

LESE-TIPP: Bahn vs Flug: Wie effektiv wäre ein Flugverbot?

 Altenahr Themenfoto: Naturkatastrophe, Hochwasser, Rheinland-Pfalz, Altenahr, 30.07.2021 Die Flutkatastrophe hat Schäden unfassbaren Ausmasses hinterlaseen, hier im Weinort Altenahr, Themenfoto: Naturkatastrophe, Hochwasser, Rheinland-Pfalz, Eifel, Altenahr - *** Altenahr theme photo natural disaster, flood, Rhineland-Palatinate, Altenahr, 30 07 2021 The flood disaster has left behind damages of unimaginable extent, here in the wine village Altenahr, theme photo natural disaster, flood, Rhineland-Palatinate, Eifel, Altenahr Copyright: xAugstx/xEibner-Pressefotox EP_jat
Extremereignisse habe es immer gegeben, aber die Häufigkeit wachse mit dem Klimawandel, so Karliczek.
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Einige Folgen des Klimawandels seien nicht mehr abwendbar, sagte die Ministerin. Sie verwies auf die Hochwasser in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen. Solche Extremereignisse habe es immer gegeben, aber die Häufigkeit wachse mit dem Klimawandel.

„Jede Kommune muss deshalb jetzt überlegen, wie wir uns besser vorbereiten auf Extremereignisse, da müssen wir einen Zacken zulegen“, sagte sie. „Flussläufe müssen wieder in ihr ursprüngliches Bett verlegt und Überlaufflächen sowie größere Kanalisationsmöglichkeiten geschaffen werden.“ Die Forschung entwickle gemeinsam mit den Kommunen bereits Maßnahmen und Konzepte, um in Zukunft besser aufgestellt zu sein.