Unter Androhung von hohen Geldstrafen zu Haustieren verdammt

Katzen dürfen nicht mehr nach draußen! Aufreger-Gesetz in Melbourne kommt

Eine Katze sitzt in einem Fenster, undatiert.
Aufreger-Gesetz in Melbourne: Katzen dürfen nicht mehr streunen

Katzenbesitzer und Liebhaber müssen jetzt stark sein, wenn sie vom Inhalt dieses neuen Gesetzes hören. In der Gemeinde Knox im Osten der australischen Metropole Melbourne ist es den rund 7.000 registrierten Katzen ab 1. Oktober offiziell verboten zu streunen. Den Besitzern drohen hohe Geldstrafen, sollten ihre Tiere doch außerhalb des eigenen Grundstücks erwischt werden, berichten mehrere australische Medien.

Ranger sollen Streuner einfangen

Katze
Freigang für Hauskatzen oder nicht? Katzenbesitzer und Tierschützer streiten in Melbourne über das neue Gesetz.
deutsche presse agentur

Demnach dürfen sich Katzen nur noch im Hof oder Garten aufhalten, wenn dieser mit einem entsprechenden Zaun oder Gitter gesichert ist. Ranger sollen in der Gemeinde eingesetzt werden, um Streuner einzufangen. Wer mehrmals gegen diese Regeln verstößt, dem droht eine Geldstrafe von umgerechnet mehr als 450 Euro, berichtet der australische „Mirror“. In den ersten sechs Monaten kann es allerdings auch bei Verwarnungen oder geringeren Strafen belassen werden.

Die Behörden haben das Gesetz mit der Begründung eingeführt, Wildtiere wie Vögel oder bestimmte Insekten, die von Katzen gejagt werden, würden dadurch geschützt. Tierschützer begrüßen das. „Offensichtlich ist der Verlust von Vögeln, kleinen Säugetieren und Eidechsen durch Katzen ein Problem. Und es wäre großartig zu sehen, ob das neue Gesetz jetzt Auswirkungen hat“, sagt Richard Faragher, Sprecher einer Umweltschutzorganisation, gegenüber „9 News“.

Heftiger Protest von Katzenbesitzern

Viele Katzenbesitzer in der Gemeinde ist auch Frau White erschüttert von der Regelung. „Zu denken, dass mir 500 Dollar in Rechnung gestellt werden könnten, nur weil meine Katze über die Straße gelaufen ist, ist ein bisschen … es ist stressig“, sagt sie im Interview mit „9 News“. Andere Anwohner wissen gar nicht, wie sie ihre kleinen Raubtiere überhaupt regelkonform zähmen können. „Wir haben in den letzten Wochen festgestellt, dass unser Kater immer wieder über Zäune springt oder über die Straße rennt“, sagt eine Nachbarin der Zeitung. Die meisten ärgern sich vor allem über die Ungleichbehandlung, die sie empfinden. Während Hunde nach wie vor frei über Felder rennen dürfen, ist Katzen das bald verwehrt.

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Sind Katzen eine Gefahr für den Bestand der Wildtiere?

Wer glaubt, ein solches Gesetz wäre hierzulande nicht einmal denkbar, irrt. 2019 hatten niederländische Juristen ein generelles Freigang-Verbot für Katzen gefordert, nachdem eine Studie die Tiere zu einer Gefahr für rund 370 bedrohte Arten erklärt hatte. (sbl)