Er war ein Star im OrientierungslaufAudun Heimdal (25) stirbt an Krebs - jetzt geht sein letzter Wunsch in Erfüllung

Norwegen trauert. Einer der größten Orientierungsläufer des Landes, Audun Heimdal, ist mit nur 25 Jahren an Krebs gestorben. Doch sein Andenken wird weiterleben. Heimdal hatte vor seinem Tod ein großes Turnier im September organisiert, galt als Wegbereiter. Bevor Heimdal starb, ließ er alle wissen, dass das Rennen selbst dann stattfinden solle, wenn er dann schon tot sei: „Es wird kein Rennen abgesagt, selbst wenn ich sterbe. Ihr dürft nicht aufhören mit dem Orientierungslauf, selbst wenn ich weg bin.“ Seine ehemaligen Wegbegleiter kommen dem Wunsch nach. Das Turnier findet statt. Wie sehr die Community um ihren Helden trauert, sehen Sie oben im Video.

Ex-Trainerin: "Er lebt in und um uns herum weiter"

Isa Heggedal war einige Jahre Heimdals Trainerin, stand ihm sehr nah. Der norwegischen Zeitung „Dagbladet“ sagte sie nun: „Orientierung war sein Leben.“ Das Turnier würde schwierig werden für alle Teilnehmer, so kurz nach Heimdals Tod. Doch es sei auch schön zu wissen, dass er mit diesem Event seine Spuren hinterlasse. „Er lebt in und um uns herum weiter“, sagt Heggedal. Die Ex-Trainerin unterstützte Heimdals Familie nach dessen Tod. „Wir waren seit dem Tod fast die ganze Zeit bei ihnen.“

Audun Heimdal: Ein Ausnahmesportler

Heggedal zeichnet ein Bild eines ganz besonderen Sportlers: „Seine Qualitäten als Läufer und Mensch waren einzigartig. Seit seiner Kindheit steht für ihn nicht primär das Ergebnis im Vordergrund, sondern die Umsetzung. Das ist es, was wir versuchen zu lehren. Aber nur wenige, selbst erwachsene Athleten, schaffen es, es in die Praxis umzusetzen. Er tat das schon ab seinem 13. Lebensjahr.“ Deshalb habe er sich so entwickeln können, glaubt sie.

Lesen Sie auch: Ex-Zehnkämpfer liegt nach schwerem Autounfall im Koma

Er sei sportlich und menschlich ein brillantes Vorbild gewesen. „Er war so locker und loyal. Er nahm nicht viel Platz ein, forderte nie etwas, sondern strahlte eine starke Kraft aus und genoss enormen Respekt“, erinnert sich Heggedal.

Anzeige:
Empfehlungen unserer Partner

Kurzer und aggressiver Krebsverlauf

Heimdals Krankheit verlief kurz und aggressiv. Im März klagte er über Bauchschmerzen, wie sich seine ehemalige Trainerin erinnert. Er habe Probleme beim Essen gehabt. Zwei Wochen vor Ostern sei der Krebs entdeckt und die Behandlung gestartet worden, so Heggedal: „Die Ärzte haben alles versucht, aber nichts hat geholfen. Leider konnten die Ärzte wenig tun. Es ging viel schneller, als wir befürchtet haben.“ (lgr)