Autobauer steigt 2026 ein

Audi will mit "Made-in-Germany" zum Formel-1-Sieg

Foto IPP/Enrico Schiavi Spa-Francorchamps 26-08-2022 Formula 1 F1 Gran Premio GP del Belgio 2022 Box-Paddock nella foto: da sx. Oliver Hoffmann membro del consiglio sviluppo tecnico e Markus Duesmann - Presidente Consiglio di Amministrazione AUDI AG
Audi in der Formel 1 - noch gibt es das nur als Prototyp, ab 2026 dann auf der Strecke
picture alliance

Neue Formel-1-Teams haben oft große Pläne. Der amerikanisch-britische Rennstall BAR wollte 1999 gleich bei der Premiere siegen – hat nicht geklappt. Der französische Riese Renault präsentierte bei seiner Rückkehr als Werksteam 2016 einen ambitionierten Stufenplan, der vorsah, nach drei Jahren siegfähig zu sein und ab 2020 um die WM zu kämpfen. Nun, das Team heißt mittlerweile Alpine und mischt noch immer nicht um Siege mit – von WM-Kämpfen ganz zu schweigen. Audi will es besser machen. Die vier Ringen sollen nach dem F1-Einstieg 2026 schon bald von ganz oben glänzen.

Das dritte Jahr soll's bringen

"Unser Ziel ist, im dritten Jahr vorne mitzufahren. Dafür brauchen wir einen Top-Antrieb", sagte Formel-1-Projektleiter Adam Baker der Sport Bild: "Wir wollen zeigen, wofür 'Made in Germany' steht: Eine zuverlässige Antriebseinheit auf höchstem Niveau."

Audi hatte im vergangenen August seinen Einstieg in die Motorsport-Königsklasse perfekt gemacht und das Traditionsteam Sauber - derzeit unter den Namen Alfa Romeo Racing in den Startlisten - als Partner gewonnen. Inzwischen hat Audi eine Minderheitsbeteiligung an der Sauber-Gruppe erworben. 2026 wird Audi den Sauber-Rennstall komplett übernehmen und als Werksteam an den Start gehen.

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Audi sieht Newcomer-Chance dank neuer Regeln

"Motorsport ist Teil der DNA von Audi. Und natürlich steigt eine Marke wie diese nicht in die Formel 1 ein, um hinterherzufahren. Wir wollen erfolgreich sein. Das ist der Anspruch, ansonsten hat man in dem Sport nichts zu suchen", sagte Baker.

Man sei aber nicht blauäugig. "Wir wissen um die starke Konkurrenz. Aber bei Power Unit und Chassis wird es tiefgreifende Änderungen im technischen Reglement geben. Es ist eine Herausforderung für alle, nicht nur für uns. Das eröffnet uns als Newcomer die Chance, schneller konkurrenzfähig zu sein", so Baker.

Man habe natürlich einen Wissensrückstand, was die Entwicklung eines Formel-1- Antriebs angehe: "Den müssen wir aufholen – aber dafür haben wir genügend Zeit und ein super erfahrenes Team an Bord, ich denke da nur an die sehr erfolgreiche DTM-Zeit, das Formel-E-Engagement oder unsere Le-Mans-Ära. Dennoch wird es in der ersten Saison darum gehen, dass wir eine möglichst hohe Zuverlässigkeit haben."

Andreas Seidl der Mann für Sauber-Audi

Andreas Seidl soll bei Sauber die Audi-Ära einleiten. Der 47-Jährige ist seit diesem Jahr Geschäftsführer bei den Schweizern. Seidl kennt Sauber noch aus seiner Zeit bei BMW, als die Bayern mit Sauber (von 2006 bis 2009) ein Team bildeten. Zudem weiß Seidl, wie beim Volkswagen-Konzern die Motorsport-Uhren ticken: Von 2015 bis 2017 war er Teammanager bei Porsche in der Langstreckenserie, führte den Rennstall zu drei Siegen bei den 24 Stunden von Le Mans. (sid/mar)