Diagnose „Unheilbar"Ataxie: eine seltene Krankheit

Haben sie schon mal von Ataxie gehört? Wahrscheinlich nicht, denn es ist sehr selten. Es ist eine Bewegungsstörung und in den meisten Fällen unheilbar. Betroffenen fällt es schwer zu sprechen, zu schlucken, die Hände zu bewegen und vor allem zu gehen. Wie ein 28-jähriger Troisdorfer damit lebt und wie eine Bonner Ärztin Betroffenen jetzt Hoffnung gibt.

Dimi Kreuzer verliert die Kontrolle über seinen Körper - Tag für Tag. Denn sein Hirn kann seine Bewegungen nicht mehr richtig steuern. Der Troisdorfer lebt mit einer sogenannten Ataxie. Er kann nicht richtig laufen, Treppen steigen fällt ihm schwer, seine Reaktionszeit ist verlangsamt. Die Symptome starten bei ihm als Jugendlicher. Der 28-Jährige selbst hatte damals aber nichts bemerkt. Er geht mit seinen Freunden weiter auf Konzerte, macht eine Ausbildung zum Werkzeugmechaniker.

„In der Ausbildung hat halt irgendwann mein Ausbilder nach zwei Lehrjahr gesagt, jedes Mal, wenn ich aus dem Büro dich laufen sehe, springst du hin und her. Irgendwas stimmt nicht mit dir.“, erzählt er. Dann die Diagnose: Ataxie! Doch Dimi hat einen starken Freundeskreis, der zu ihm steht - er arbeitet trotzdem weiter als Mechaniker, in der Produktion, geht auf Festivals, feiert Karneval – seine Freunde greifen ihm dann wortwörtlich unter die Arme.

Ataxie-Patienten können hoffen

Nur ca. 16.000 Deutsche leiden an Ataxie. Sie tritt in verschiedenen Formen auf. Dimi beispielsweise hat die Friedreich-Ataxie. Die Variante ist vererbbar. Andere Formen werden erst im Laufe des Lebens ausgelöst: etwa durch Infektionen. Die meisten Ataxien sind unheilbar, weiß Dr. Jennifer Faber. Die Fachärztin arbeitet nicht nur im ambulanten Dienst, sondern forscht auch zusammen mit der Uniklinik Essen und Aachen. Im Fokus der Studie: vererbbare Ataxien - und das verantwortliche Gen. Faber ist optimistisch, dass bereits die nächste Generation von den Ergebnissen der Studie profitiert.