Was Lauterbach damit zu tun hat

Apotheken schließen am Mittwoch: An diesen drei Stunden sind die Türen zu

ARCHIV - 09.08.2012, Baden-Württemberg, ---: Das Logo an der Tür einer Apotheke. (zu dpa: «Inmmer mehr Apotheken bieten Dienstleistungen an») Foto: Uli Deck/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Apotheker protestieren landesweit.
ud htf fdt rho fpt vfd jai bwe s, dpa, Uli Deck

von Aristotelis Zervos

Am Mittwoch, den 27. September, schließen viele Apotheken drei Stunden lang ihre Türen. Die kuriose Begründung und worum es den Apothekern wirklich geht.

Video-Tipp: Darum streiken die Apotheken

Darum bleiben die Apotheken dicht Streik
02:35 min
Streik
Darum bleiben die Apotheken dicht

30 weitere Videos

Apotheker sollen Livestream mit Lauterbach verfolgen

Vom 27. bis 29. September findet in Düsseldorf der Deutsche Apothekertag statt. Zur Eröffnungsveranstaltung am Mittwoch ab 13 Uhr wird auch Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach per Videoschalte zu Gast sein.

Die Auftaktveranstaltung werden viele Apotheker für Proteste nutzen. „Die Landesapothekerverbände haben die Apothekenteams dazu aufgerufen, am Nachmittag des 27. September ihre Türen zu schließen, damit sie die für sie so wichtige Rede des Ministers live im Internet verfolgen können“, lautet die kuriose Begründung des Apothekerverbandes für die Filialschließungen.

Konkret bleiben viele Filialen in der Zeit zwischen 13.00 Uhr und 16.00 Uhr geschlossen. „In dieser Zeit werden die Notdienst-Apotheken die Versorgung aufrechterhalten“, teilt der Apothekerverband mit.

Anzeige:

Empfehlungen unserer Partner

Apotheker verlangen höhere Honorare

Vor allem geht es bei dem Protest ums Geld. Das sogenannte Fixhonorar der Apotheken wurde letztmalig 2013 angepasst. „Seitdem sind die Einnahmen der Krankenkassen, die Inflationsrate und die Personalkosten um ein Vielfaches gestiegen“, kritisiert der Verband.

Tatsache ist: Immer mehr Apotheken machen dicht. In ganz Deutschland gibt es weniger als 18.000 Apotheken, es ist der niedrigste Stand seit 40 Jahren.

Lese-Tipp: Immer mehr Apotheken machen dicht

Angesichts einer angespannten wirtschaftlichen Situation in den Apotheken fordert der Verband eine Honoraranhebung. Die seit zehn Jahren nicht erhöhte Pauschale von 8,35 Euro pro rezeptpflichtiges Medikament für Beratung müsse auf zwölf Euro steigen und regelmäßig an die Kostenentwicklung angepasst werden.

Allerdings: Der Umsatz mit Arzneimitteln zur Selbstmedikation wuchs im vergangenen Jahr um knapp zehn Prozent auf insgesamt gut 10,5 Milliarden Euro. Stärkster Treiber seien Erkältungsmittel gewesen.

Sollte der Bundesgesundheitsminister nicht auf die Forderungen reagieren, haben die Apotheker bereits eine große Protestwelle im Herbst angekündigt.