Jeder vierte zeigt antisemitische Einstellungen

Antisemitismus gestiegen: Studie zum Antisemitismus in NRW

In der nordrhein-westfälischen Staatskanzlei wurde heute eine neue Studie vorgestellt. Die zeigt, dass der Antisemitismus in der Gesellschaft mehr geworden ist. So habe etwa jeder vierte antisemitische Einstellungen. Fast jeder zweite will einen Schlussstrich unter die Erinnerungskultur an den Holocaust ziehen. Die Professoren haben sich auch mit dem religiösen Antisemitismus beschäftigt. Der ist bei Muslimen am stärksten ausgeprägt. Die Studienmacher behaupten, dass der Antisemitismus nicht mit der Zahl der Migranten steige. Auffällig sei aber, dass besonders gläubige Muslime, die oft eine Moschee besuchen, judenfeindlich sind.
Soziale Medien und vor allem TikTok sei beim muslimischen Antisemitismus eine moderne Form der Propaganda. Islamistische Prediger im Netz werden immer mehr. Deshalb will die Antisemitismusbeauftragte Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, dass Islamverbände mit der Jüdischen Gemeinde an einen Tisch kommen. Das hat es bereits gegeben. Ende 2023, kurz nach dem Kriegsbeginn zwischen Israel und der Terrororganisation Hamas. Organisiert vom Chef der Staatskanzlei Nathanael Liminski. Der Zentralrat der Juden kritisiert, dass das nichts gebracht habe. Auf den Internetseiten der Islamverbände sei das Treffen zum Beispiel lange mit keinem Wort erwähnt worden. Abraham Lehrer, Vizepräsident des Zentralrats der Juden in Deutschland sagt dazu: "Wenn Minister Liminski nicht wirklich Druck ausgeübt hätte, behaupte ich jetzt mal, wären Sie heute noch nicht dort abrufbar. Das sind Dinge, das geht nicht. Wenn ich etwas zusage, wenn ich etwas vereinbare, wenn ich sage, ich verurteile das, was am 7. Oktober in Israel passiert ist, dann muss ich auch dazustehen. Dann muss ich das auch meinen Mitgliedern sagen und nicht nur hier in der Synagoge. Wenn ich nachher vor die Presse trete und groß mich präsentiere als Judenfreund." Die Professoren haben sich bei der Erhebung auch mit dem politischen Hintergrund beschäftigt. So sind die Antisemitismuswerte deutlich höher bei den Befragten, die Angaben die AfD oder das Bündnis Sahra Wagenknecht zu wählen.