Generalkonsulin bangt um Familie und Freunde

Angriff auf die Ukraine: Sie wollen trotz Explosionen nicht ausreisen

25.02.2022: Die ukrainische Generalkonsulin Iryna Tybinka (re.) bei einem Termin mit Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD, li.)
Die ukrainische Generalkonsulin Iryna Tybinka (re.) am Freitag bei einem Termin mit Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD, li.)
RTL Nord

"Wir sind alle sehr besorgt", so Iryna Tybinka, ukrainische Generalkonsulin in Hamburg. Wie viele Ukrainer, die in Norddeutschland leben, bangt die 44-Jährige um ihre Familie und Freunde in der Heimat. Verlassen wollen die Verwandten die Ukraine aber nicht: "Meine Mutter bleibt dort, meine Familienangehörigen bleiben dort.“ Und das, obwohl es bereits schon viele Explosionen in unmittelbarer Nähe gegeben habe.

"Das ist ein Alptraum"

Iryna Tybinka hatte den Krieg schon befürchtet: „Das war abzusehen und wir haben alle davor gewarnt. Doch leider hat niemand die Situation ernst genommen.“ Jetzt möchte sie die Ukraine von Deutschland aus unterstützen: „Meine Pflicht und meine Aufgabe ist es, hier zu bleiben, um für die Ukraine alles zu tun, was nötig ist. Und das werde ich tun. Wir arbeiten aktuell sieben Tage, 24 Stunden lang und ich mache mir große Sorgen um meine Familie und Freunde. Sie verbringen die ganz Nacht im Keller. Das ist ein Alptraum und nur die Reaktionen aus Europa können diesen Alptraum stoppen.“

25.000 Ukrainer leben im Norden

Die 44-Jährige ist seit September 2020 Generalkonsulin der Ukraine und kümmert sich um die Angelegenheiten ihres Landes in Norddeutschland. Neben der Hansestadt ist sie noch für Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Bremen zuständig. Nach ihren Angaben leben in diesen vier Ländern rund 25.000 Ukrainer und viele weitere eingebürgerte Deutsche, die aus dem osteuropäischen Land stammen.

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Gebete gelten den Landsleuten

Iryna Tybinka kommt aus der westukrainischen Stadt Lwiw (Lemberg). Viele ihrer Kollegen des Generalkonsulats hätten wie sie selbst auch viele Freunde und Bekannte in der Hauptstadt Kiew: „Unsere Gebete und unsere Gedanken sind heute in der Ukraine und mit unseren Landsleuten“, betont die promovierte Wirtschaftswissenschaftlerin. (dpa/fst)