ALS-kranke Nina Zacher wird bald sterben: So bewegend ist der Abschiedsbrief der vierfachen Mutter

Nina Zacher aus Ismaning bei München ist 2012 an ALS erkrankt. Die Amyotrophe Lateralsklerose ist eine Nervenkrankheit, die meist innerhalb von drei bis fünf Jahren zum Tode führt. Nina Zacher weiß, dass sie bald sterben wird. Daher hat die vierfache Mutter bei Facebook wahrscheinlich ihre "letzte Nachricht" veröffentlicht, um sich von der Welt zu verabschieden. Ihre Worte sind so offen, so ehrlich, so verzweifelt, so schön und so bewegend, dass sie Tausende Menschen zutiefst berührt hat.

"Ich bin nur noch ein Schatten dessen, was und wer ich einmal war und mit nur noch knapp 35 Kilo auf 1,78 Meter mehr tot als lebendig", schreibt sie. Durch die Krankheit werden die Muskeln nach und nach abgebaut. Zacher kann heute nicht alleine sitzen, sie kann kaum noch atmen und sprechen kann sie auch nicht mehr: "Meine Sprache ist bis auf ein unverständliches, nicht mehr wahrnehmbares Krächzen unwiederbringlich verstummt." Sie schreibt mit einem Computer, den sie mit ihren Augen steuert, was "sehr mühsam und unfassbar anstrengend" sei.

Die vierfache Mutter nutzt diesen Brief, um Einblicke in ihr Leben zu geben, das sehr still geworden ist und schreibt sich einen kleinen Teil ihres Leids von der Seele: "Mein Geburtstag vor zwei Wochen war eine extrem bittere Enttäuschung, die ich mir selbst gerne erspart hätte." Denn sie hätte sich über einen persönlichen Besuch oder eine nette Aufmerksamkeit gefreut. "Im Smartphone-Zeitalter ist scheinbar alles, was persönlicher ist als eine elektronische Nachricht offensichtlich - auch wenn es mein letzter Geburtstag war - noch zu viel erwartet."

Am Ende ihres Briefes bedankt sie sich: "Viele liebe Grüße an alle, die mit ihren guten Gedanken täglich bei mir sind, ich danke euch dafür und wünsche euch alles Gute." Zacher ist immer sehr offen mit ihrer Erkrankung umgegangen. Sie möchte Aufmerksamkeit für diese schreckliche Krankheit erregen. Denn bis heute gibt es kein Heilmittel.