Emotionaler Abschied vom DSDS-Star
Alphonso Williams offen aufgebahrt: Wann ist diese Praxis bei Verstorbenen üblich?

Die Familie des DSDS-Gewinners Alphonso Williams hat sich dafür entschieden, den verstorbenen Sänger offen aufzubahren. Während der Trauerfeier konnten die Angehörigen den Toten im Sarg sehen und auch berühren. In Deutschland ist diese Art des Abschieds unüblich. Wir erklären, was Sie über die offene Aufbahrung wissen sollten und warum mit ihr Alphonso Williams' letzter Wunsch erfüllt wird.
Thanatopraktiker bereiten Verstorbene für offene Aufbahrung vor
Wird ein Verstorbener im offenen Sarg aufgebahrt, können Angehörige und Freunde den Toten noch ein letztes Mal sehen, um Abschied zu nehmen. In Deutschland ist es jedoch viel verbreiteter, den Sarg geschlossen aufzubahren und mit Blumen und Kränzen zu dekorieren.
Eine offene Aufbahrung ist laut Bestattern vor allem dann sinnvoll, wenn der Tote plötzlich verstorben ist und Angehörige somit nicht viel Zeit hatten, den Verlust zu verarbeiten. Dann kann es helfen, den Tod begreifbar zu machen, indem man den Verstorbenen zum Abschied noch einmal sehen und berühren kann.
Dafür wird der Verstorbene speziell vorbereitet, um ihn möglichst friedlich aussehen zu lassen. Sogenannte Thanatopraktiker waschen den Toten und unterbrechen den Verwesungsprozess durch Einbalsamierung. Unfallopfer werden ästhetisch wiederhergestellt, um sichtbare Verletzungen optisch verschwinden zu lassen.
Warum wird Alphonso Williams offen aufgebahrt?

Historisch gesehen hat die Trauerzeremonie mit geöffnetem Sarg eine lange Tradition. Früher behielten Familien einen Verstorbenen häufig bei sich zu Hause, bis er im Rahmen einer Trauerzeremonie beerdigt wurde. Oft wurde er daher noch längere Zeit in seinem Zuhause aufgebahrt.
Auch in den USA ist es üblich, den Verstorbenen im Rahmen der Trauerfeier offen zu zeigen, damit Angehörige und Freunde sich verabschieden können. Es war Alphonso Williams' letzter Wunsch, dass Familie, Freunde und Weggefährten am offenen Sarg Abschied nehmen können - ein Brauch aus der Heimat des gebürtigen US-Amerikaners.
Aufbahrung ist auch zu Hause möglich
Aufbahrungen finden üblicherweise in der Leichenhalle des Friedhofes statt. Innerhalb der ersten 36 Stunden nach dem Tod gibt es in den meisten deutschen Bundesländern allerdings auch die Möglichkeit, den Verstorbenen zu Hause aufzubahren. Auch Krankenhäuser oder Pflegeheime bieten oftmals einen Raum für diese Art des Abschiednehmens an.