Nebengeräusche werden lauter
DFB-Kapitänin Popp übt Kritik am möglichen WM-Sponsor

Dieses Sponsoring sorgt für Kopfschütteln und mächtig Kritik. In Saudi-Arabien haben Frauen nur stark eingeschränkte Rechte und sind einem strengen Vormundschaftssystem unterworfen. Und ausgerechnet dieses Land soll mit seiner Tourismus-Behörde „Visit Saudi“ Hauptsponsor der Frauenfußball-WM 2023 werden. DFB-Kapitänin Alexandra Popp hat kein Verständnis für die Entscheidung der Fifa.
Veto der Gastgeber
„Wir stehen dem Ganzen eher negativ gegenüber“, sagte Popp. „Es ist kein optimaler Sponsor für eine Frauen-Weltmeisterschaft und für das, wofür wir Frauen auch so stehen“. „The Athletic“ hatte zuvor darüber berichtet, dass „Visit Saudi“ Partner des WM-Turniers vom 20. Juli bis 20. August werden soll.
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Noch sind die Pläne nicht offiziell bestätigt, die Kritiker werden aber immer mehr. Auch Popp hat sich mit ihren Aussagen nun in die Liste eingereiht. Nicht zu unrecht. Dass ausgerechnet die Frauenfußball-WM Werbung für ein Land machen soll, in dem Menschen- und Frauenrechte missachtet werden, ist eigentlich ein schlechter Witz. Popp sei daher gespannt, was am Ende bei herauskommt. „Mehr als ein bisschen unseren Senf dazugeben, dass wir es nicht gerade gutheißen, können wir leider auch nicht“, sagte die Angreiferin des VfL Wolfsburg.
Australien und Neuseeland überrumpelt
Offenbar sind auch die Co-Gastgeber Australien und Neuseeland von den Plänen überrumpelt worden. Beide Verbände moniertem, nicht in derartige Planungen eingeweiht worden zu sein – und haben bereits ein Protestschreiben verfasst.
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Auch bei anderen Nationen trifft das Sponsoring auf Ablehnung. „Ich finde es bizarr, dass die Fifa ein Land protegiert, in dem ich als Person nicht unterstützt werde. Das verstehe ich nicht. Jeder spricht sich dagegen aus, weil es moralisch einfach keinen Sinn macht“, wird US-Stürmerin Alex Morgan in der „Bild“ zitiert. (pol)