Nationalspielerin spricht exklusiv im RTL-Interview

Alexandra Popp über Schwangerschaft im Profi-Fußball: "In dem System stimmt einiges nicht"

von Thomas Lipke und Felix Görner

Der Fall Sara Björk Gunnarsdóttir schlägt weiter hohe Wellen!
Die Mittelfeldspielerin von Olympique Lyon war im vergangenen Jahr schwanger geworden und bekam in der Folge kein Gehalt mehr. Zum Unverständnis aller. Natürlich geht es auch Deutschlands Fan-Liebling Alexandra Popp (31) so! Im exklusiven RTL-Interview spricht sie Klartext.

Volle Unterstützung für die Ex-Kollegin

VfL vs Olympique Lyon, CL Frauen Wolfsburg, Deutschland. 27.03.2019, FUßBALL - VfL Wolfsburg vs Olympique Lyon, Champions League Frauen, Viertelfinale, Saison 2018/19. Sara Björk Gunnarsdottir (VfL Wolfsburg) Wolfsburg *** VfL vs Olympique Lyon CL Women Wolfsburg Germany 27 03 2019 FOOTBALL VfL Wolfsburg vs Olympique Lyon Champions League Womens Quarter Finals Season 2018 19 Sara Björk Gunnarsdottir VfL Wolfsburg Wolfsburg
Sara Björk Gunnarsdóttir im Trikot des VfL Wolfsburg
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Von 2016 bis 2020 spielte Popp gemeinsam mit der Isländerin beim VfL Wolfsburg. Die Kapitänin der deutschen Nationalmannschaft sagt zu RTL: „Natürlich unterstütze ich Sara bei dem Thema. Wenn es da irgendetwas geben würde, bei dem sie sagt: Hey, lass uns das zusammen angehen…“ Sie betont: „Also da gebe ich dann schon auch meinen Senf dazu ab.“

Ein Umdenken beim Thema Schwangerschaft?

Doch Popp sieht hinsichtlich dieser Frage noch ein grundsätzliches Problem beziehungsweise die Diskussion noch am Anfang. Die Stürmerin führt aus: „Ich glaube, in dem System stimmt einiges nicht. Das dann natürlich so zu erfahren, erschreckt einen. Das hat nichts mehr mit einer gewissen Menschlichkeit zu tun. Da geht’s dann einfach am Ende nur noch um Business und das ist aus meiner Sicht ganz verkehrt. Von daher erhoffe ich mir eigentlich schon – und das macht Sara ja auch, dass sowohl im Fußball als auch in allen anderen Unternehmen und Bereichen ein Umdenken stattfindet.“

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Zugleich stellt sie fest, dass das Thema im Frauenfußball noch neu ist – auch wenn Torhüterin Almuth Schult bereits ihr zweites Kind erwartet und auch danach wieder in den Profifußball zurückkehren will. Umso mehr hofft sie, dass beim Thema Schwangerschaft ein Umdenken stattfindet. Sie hoffe, „dass da einiges passiert, um Frauen da auch die Möglichkeit zu schaffen, zu sagen: Okay, ich werde jetzt mit 25 Mutter und komme danach aber wieder. Und ich weiß, ich hab Unterstützung und muss mir keine Sorgen machen. Das ist ein ganz wichtiger Punkt bei uns im Fußball.“

Und ein Punkt, der sich hoffentlich sehr bald ändert...