Einsätze am Rudolfplatz und am Heumarkt
Alarm in Köln – herrenlose Koffer auf Weihnachtsmärkten entdeckt
Auf einer Holzbrücke über der Eislaufbahn eines großen Kölner Weihnachtsmarkts stellt ein Unbekannter Sonntagabend (15.12.) einen Koffer ab und verschwindet spurlos. Gegen halb acht wird der Heumarkt geräumt – mehr als 2.500 Besucher müssen das Gelände verlassen.
„Der Markt war voll“, berichtet Burkhard Seidl, Betreiber eines Waffelstands. „Wir waren irritiert, als es plötzlich eine Durchsage gab, den Markt zu räumen. Jetzt ist man natürlich erst mal geschockt.“
Entschärfer finden Sand im Koffer
Rund zwei Stunden nach der Räumung trifft das Entschärferteam des Landeskriminalamtes NRW ein. Die Spezialisten überprüfen den herrenlosen Koffer. Ihr Fund: Sand. Schon am Samstag (14.12.) kam es zu einem ähnlichen Vorfall auf dem Weihnachtsmarkt am Rudolfplatz. Auch dort wurde ein verdächtiges Gepäckstück mit Sandinhalt entdeckt. Die Polizei Köln schließt nicht aus, dass es sich um zusammenhängende Taten handelt. „Das wird derzeit geprüft. Die Kriminalinspektion Staatsschutz hat die Ermittlungen aufgenommen“, erklärt Polizeisprecher Christoph Gilles.
Weihnachtsmarktbesucher fühlen sich verunsichert
Der Vorfall hat bei den Kölnern gemischte Reaktionen ausgelöst. Viele Besucher äußern Unverständnis und Besorgnis. Währenddessen gibt das NRW-Innenministerium Entwarnung: Es gäbe keine konkreten Hinweise auf geplante Anschläge. Trotzdem bleibe die allgemeine Terrorgefahr abstrakt hoch.
Forderungen nach strengeren Maßnahmen
Rainer Wendt (Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft) fordert schärfere Maßnahmen und einen sofortigen Einreisestopp aus Syrien. „Wir dürfen in dieser Zeit kein Risiko eingehen. Auch Assad-Anhänger könnten eine zusätzliche Gefährdung darstellen“, warnt er. Sollte der Koffer-Täter gefasst werden, muss er mit bis zu drei Jahren Haft rechnen. Wegen Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten rechnen.