Ärztliche Kunstfehler: Das können Sie machen

Zur arte-Sendung am 24. März 2006 um 20.40 Uhr: Kunstfehler. Das Ärzteteam während der Operation von Andreas Wenzel: v.l.n.r.: Dr. Blessing (Günther Maria Halmer), Dr. Vogt (Philipp Moog), Dr. Seyboldt (Samuel Finzi), Dr. Lambertz (Sophie von Kessel) und die OP-Schwester Maren (Michaela Schaffrath). © ZDF/Susan Reynolds Skelton, Fotos: ZDF. Honorarfreie Verwendung nur im Zusammenhang mit genannter Sendung und bei folgender Nennung "Bild: Sendeanstalt/Copyright". Andere Verwendungen nur nach vorheriger Absprache: arte-Bildredaktion, Tel.: Carine Haggiag +33 3 88 14 21 37 und Silke Wölk +33 3 88 14 22 25, E-Mail: bildredaktion@arte-tv.com +++ +++

Patienten sind nicht ohne Chance, wenn sie einen Behandlungsfehler wittern. Generell ist es so, dass Sie als Patient einen Behandlungsfehler beweisen müssen. Allerdings räumte das Bundesverfassungsgericht in einem Urteil ein, dass patientenfreundlich verfahren werden solle.

Wenn Sie glauben, dass Sie falsch behandelt wurden, beziehen Sie möglichst verschiedene Institutionen in die Sache ein. Reden Sie mit Ihrer Krankenkasse, mit Selbsthilfegruppen und Verbraucherzentralen. Versuchen Sie mit der Krankenhausleitung und behandelnden Ärzten zu sprechen.

Die Krankenkasse kann mit einer Einschätzung etwaige Schadensersatzansprüche bestimmen.

Klage nicht überstürzen

Wichtig ist, so Stiftung Warentest, dass Sie Gespräche dokumentieren, wichtige Informationen aus Ihrer Krankenakte kopieren. Fotografieren Sie Schäden und finden Sie Zeugen.

Lassen Sie Vorsicht walten, wenn es darum geht, vor Gericht zu ziehen. Meist sind die Verfahren langwierig, der Ausgang ist ungewiss. Die Frist für Schmerzensgeldforderungen liegt bei drei Jahren.

Bevor Sie gegen Ihren Arzt klagen, sollten Sie mit Ihrem Rechtsschutzversicherer klären, ob er die Kosten für den Rechtsstreit übernimmt.

Besser ist meist, eine Schiedsstelle einzuschalten.

Sie können aber auch schon im Vorfeld einiges tun, um das Risiko für Behandlungsfehler zu minimieren.

Der beste Schutz ist natürlich Gesundheit. Dazu zählt eine gesundheitsfördernde Lebensweise.

Es hört sich vielleicht abgedroschen an, aber rennen Sie nicht wegen jedem Schnupfen zum Arzt. Vermeiden Sie ärztliche Inanspruchnahme, wenn Sie nicht wirklich notwendig ist.

Ein vertrauenswürdiger Hausarzt, im besten Fall einer, der Ihre Krankenakte wirklich gut kennt, ist ein wichtiger Begleiter. Beziehen Sie ihn unbedingt in die Diskussion ein, ob eine OP wirklich nötig ist oder nicht.

Holen Sie vor größeren Operationen ein zweites Urteil von einem unabhängigen Arzt ein. Wenn dieser eine ganz andere Meinung hat, teilen Sie diese Ihrem behandelnden Arzt mit und holen Sie sich gegebenenfalls noch eine weitere Stimme ein. Auch das Internet kann hier Hilfestellungen bieten.

Zögern Sie nicht, ein anderes Krankenhaus aufzusuchen, wenn Sie Zweifel an den Fähigkeiten des Hauses haben. Erkundigen sie sich darüber, wer eine OP vornimmt. Fragen Sie, ob es sich um einen Facharzt handelt.