Irres Angebot vom Klub-Boss und Ex-Ministerpräsident

Berlusconi verspricht Fußballern "Bus voller Prostituierten" für Siege

Roberto Monaldo
Silvio Berlusconi steht wegen Aussagen auf einer Weihnachtsfeier arg in der Kritik.
deutsche presse agentur

Er hat es wieder getan! Silvio Berlusconi bleibt sich auch Jahre nach der „Bunga Bunga“-Affäre treu und ist mit einem frauenfeindlichen Kommentar aufgefallen. Italiens ehemaliger Ministerpräsident und Eigentümer des Fußball-Erstligisten AC Monza (86) hat seinen Spielern bei einer Weihnachtsfeier am Dienstagabend „einen Bus voller Prostituierten“ versprochen, sollten sie die nächsten Spitzenduelle in der Serie A gewinnen.

TV-Unternehmer ist wegen Sexskandalen bekannt

„Ich habe den Burschen gesagt, jetzt spielt ihr gegen Milan, gegen Juve und so weiter. Wenn ihr es schafft, gegen eine dieser großen Mannschaften zu gewinnen, schicke ich euch in die Kabine einen Bus mit Prostituierten“, sagte Berlusconi in einem Video mit seiner Rede vor Spielern, Managern und Sponsoren des Erstligisten, das in sozialen Netzwerken kursierte.

Das irre Angebot zur Motivation der Spieler stieß zwar im Publikum auf Klatschen und Gelächter, doch löste in Italiens politischen Kreisen helle Empörung aus. Auch im Internet war die Kritik groß. Ob auch Berlusconis Lebensgefährtin, die vor ihm am Tisch saß, lachte und applaudierte, war in dem Video nicht zu sehen.

Auch wenn der Kommentar wohl als Spaß gemeint war, allein durch Berlusconis Wortwahl – er benutzte einen eher derben, italienischen Begriff für Prostituierte – und seine Vergangenheit gibt es einen herben Beigeschmack. Dem wegen Sexskandalen bekannten TV-Unternehmer wurde vorgeworfen, auf seinen berüchtigten „Bunga Bunga“-Sexpartys im Jahr 2012 sexuelle Handlungen mit einer minderjährigen Prostituierten begangen zu haben, was er bestritt. Im Jahr 2014 wurde er freigesprochen, obwohl er ursprünglich für schuldig befunden wurde.

Berlusconi ist seit Jahrzehnten im italienischen Fußball zuhause. Er war 30 Jahre lang Eigentümer des AC Mailand, bevor er sich vom Spitzenklub 2017 für 740 Millionen Euro trennte. Als Eigentümer der Firma Fininvest hatte er 2018 Monza in der drittklassigen Serie C übernommen und zum Aufstieg in die 1. Liga geführt. (jlu/dpa/sid)