Bisher nie da gewesene Dimension
Fahren wie auf Kerzenwachs: Wann ist die A7 endlich wieder frei?
Eine Autobahn, gesperrt auf einer Länge von knapp 60 Kilometern – wegen einer Pflanzenfett-Substanz, die die Fahr- in eine Rutschbahn verwandelt: Die A7 im Raum Göttingen ist derzeit ein richtiges Sorgenkind. Doch es geht voran: Nach und nach können weitere Abschnitte wieder freigegeben werden. Die Suche nach dem Verursacher geht derweil weiter.
Sperrung am Wochenende aufgehoben?
Die erste gute Nachricht kommen am Freitagmorgen um 03:45 Uhr: „Die A7 ist im Abschnitt vom Autobahndreieck (AD) Drammetal bis zur Anschlussstelle (AS) Hedemünden (...) wieder für den Verkehr freigegeben“, meldet die zuständige Autobahn GmbH des Bundes. Damit stehe unter anderem auch der Anschluss von der A38 zur A7 in Richtung Kassel wieder zur Verfügung. Am Mittag dann die nächste Meldung: Der Abschnitt von der Anschlussstelle Göttingen bis zum Autobahndreieck Drammetal sei ab sofort und dreispurig wieder befahrbar.
„Bis zum späten Sonntagabend lautet das Ziel, den nördlichsten Abschnitt von der AS Nörten-Hardenberg bis zur AS Göttingen-Nord wieder vollständig freizugeben“, heißt es weiter. Zur neuen Woche könnten die aufwendigen Reinigungsarbeiten also komplett abgeschlossen sein und Autofahrende könnten endlich aufatmen.
Einzigartiger Fingerabdruck
Wer das Pflanzenfettgemisch, das aus der Straße eine schmierige Rutschbahn gemacht hat, verloren hat, ist indes weiter unklar. Doch es gibt einen Ermittlungsansatz: „Da sind noch andere Inhaltsstoffe offensichtlich drin, die diesen Stoff im weitesten Sinne individuell machen und anhand dieses Fingerabdrucks lässt sich nachvollziehen, welche Unternehmen einen derartigen Stoff oder ein Stoffgemisch produzieren, wo es herkommt, vielleicht auch wer es transportiert, was für Fahrzeuge das sind“, erklärt Jasmin Kaatz von der Polizeiinspektion Göttingen am Donnerstag.
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Kosten für Reinigungsarbeiten steigen weiter
Laut der Autobahnmeisterei Bad Gandersheim habe es eine „massive Verunreinigung“ in dieser Dimension noch nicht gegeben. Die Reinigungsfahrzeuge sind rund um die Uhr unterwegs. „Die bislang entstandenen Kosten für den Reinigungseinsatz bewegen sich im oberen sechsstelligen Bereich“, so die Autobahn GmbH. Weitere Kostenschätzungen könnten derzeit noch nicht näher beziffert werden. „Aber die großen Kosten sind am Ende natürlich volkswirtschaftliche Kosten, die bleiben. Das heißt Verzögerungen bei den Lieferketten. Das sind alles Dinge, die in der Regel Diejenigen tragen müssen, die betroffen sind. Also vor allen Dingen die Unternehmen", meint Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) am Donnerstag. (dka)