45 Kilometer lange Todeszone für Fische: Sauerstoffgehalt in Elbe rund um Hamburg ist zu niedrig
Seit Wochen im kritischen Zustand
45 Kilometer lange Todeszone für Fische: Sauerstoffgehalt in Elbe ist zu niedrig
Trotz leicht gestiegener Sauerstoffwerte in den letzten Tagen, ist die Elbe rund um Hamburg immer noch eine Zone, in der Fische ihr Leben lassen könnten. Der Zustand des Gewässers ist kritisch.
Sättigungswerte sind erschreckend
Seit Wochen gilt der 45 Kilometer lange Abschnitt der Elbe rund um Hamburg als lebensbedrohlicher Bereich für die Flussbewohner. Das Gewässer ist einfach nicht genug mit Sauerstoff angereichert, den die Fische dringend zum Überleben brauchen. Zuletzt lag die Sauerstoffsättigung im Hafen lediglich bei rund 20 Prozent, so berichtet David Kappenberg, Sprecher der Umweltbehörde, der Deutschen Presse-Agentur. 20 Prozent Sättigung entsprechen etwa 1,7 Milligramm gelöstem Sauerstoff pro Liter – ein deutlich zu geringer Wert für die Fische, um unbeschwert durch die Elbe zu schwimmen. An der Messstation Bunthaus wurde sogar ein noch geringerer Wert gemessen. „Die Zone mit geringen - weniger als 4,0 mg/l - und sehr geringen - weniger als 2,0 mg/l - Sauerstoffkonzentrationen innerhalb der Hamburger Tideelbe erstreckt sich aktuell über eine Strecke von etwa 45 Kilometern“, sagt Kappenberg.
Umweltverbände fordern mehr Flachwasserzonen
Was die sauerstoffarme Zone für Folgen mit sich bringt, merken nun auch schon die Elbfischer. Ihre Netze sind seit Wochen leerer. Jetzt fordern der Anglerverband Hamburg sowie Umweltverbände den Wiederaufbau und die Erhaltung von Flachwasserzonen für die Elbe. Flachwasserzonen sind lichtdurchflutet und extrem wichtig für ein gesundes Gewässer und somit auch gesunde Flussbewohner. Außerdem solle die Elbvertiefung eingeschränkt werden, um die Elbe und ihr gesamtes Biotop rund um Hamburg wieder in das zu verwandeln, was es einmal war: Ein gesunder Lebensraum für die Elbfische. (dpa/cto)