Weltstars schreiben seit 30 Jahren MusikgeschichteAn dieser Krise wären die Backstreet Boys fast zerbrochen
Diese fünf Teenies aus Amerika wurden über Nacht zu Weltstars! Nick Carter (43), Kevin Richardson (51), AJ McLean (45), Brian Littrell (48) und Howie Dorough (49) von der beliebten Boyband Backstreet Boys eroberten schon in den 90er-Jahren zahlreiche Teenie-Herzen. Auch 30 Jahre nach ihrer Gründung bringen die Boys ihre Fans zum Kreischen. Eine ihrer herausragenden Qualitäten: Skandale einfach abperlen zu lassen. An welcher Krise die Band allerdings wirklich zu knabbern hatte, zeigen wir im Video.
Wie sie zu Weltstars wurden

Drei Jahrzehnte hält der Erfolg der Gruppe, die mit Pop-Krachern wie „Quit Playing Games (with My Heart)“, „Everybody“ oder „I Want It That Way“ Boyband-Geschichte geschrieben hat, bereits an. Damals waren die fünf gerade vom umstrittenen und in der Zwischenzeit im Gefängnis gestorbenen Produzenten Lou Pearlman in Florida zusammengecastet worden.
Der deutsche Journalist Alex Gernandt (58) war damals ganz nah dran, als es dann in Deutschland losging mit der Weltkarriere: „Vorher hatten die Jungs in Florida zwei Jahre lang hart trainiert, bis zur Perfektion. Darum sind sie auch so gut, weil sie quasi ein Bootcamp durchlaufen mussten, bevor es richtig losging. Höflich, gut erzogen und unkompliziert sind sie gewesen. Das waren die netten Jungs von nebenan“, sagt Gernandt.
Jeder Backstreet "Boy" für ein Typ Mädchen
Es war aber nicht nur das harte Training und die damit verbundene musikalische und tänzerische Qualität, die dafür sorgte, dass die Backstreet Boys Konkurrenten wie Caught in the Act auf dem Weg in den Pop-Olymp in Windeseile überflügelten. Dazu trug auch die sorgfältige Zusammensetzung der Gruppe bei: Brian für die netten Mädchen, AJ für die rebellischen, Howie für die ruhigen, Kevin für die etwas älteren - und Nick für alle. Jede durfte träumen damals in den 1990ern.
Damals reichte bei Konzerten der schiere Anblick der damaligen Jungs, um die Mädchen in kreischende Ekstase zu versetzen. Heute ist das Kreischen auf den Konzerten heiserer geworden, die Ekstase Mojito-getränkt. Was bei den Backstreet Boys zählt, ist der Nostalgie-Faktor. Man holt sich mit ihnen einen Teil seiner Jugend zurück.
Die Stars hatten nicht immer rosige Zeiten
Eine der hervorstechendsten Qualitäten der Band ist es, Skandale abperlen zu lassen. Drogen- und Alkohol-Abstürze von AJ und Nick, dessen stürmische und von Gewaltvorwürfen überschattete Beziehung zu Paris Hilton Klatsch-Schlagzeilen machte, konnten den Backstreet Boys nichts anhaben. Dass Littrell sich offen als Donald Trump-Unterstützer mit zumindest fragwürdigen politischen Ansichten präsentierte, scheint die Fans auch nicht sonderlich zu interessieren.
Bei einer reinen Pop-Band wie den Backstreet Boys wird ein unbedachtes politisches Statement nicht so sehr auf die Goldwaage gelegt, denn Politik ist nicht unbedingt ihre Kernkompetenz und auch nicht Inhalt der Musik oder das, was die Fans an dieser Band interessiert.
Im Video: Vergewaltigungsvorwurf gegen Nick Carter
Vergewaltigungsskandal um Nick Carter
Inzwischen jedoch überschatten Vorwürfe, die nicht politisch, aber schwerwiegend sind, die drei Dekaden andauernde Erfolgsgeschichte. Denn Nick Carter werden sexuelle Übergriffe vorgeworfen: zwei Frauen sagen, er habe sie Anfang der 2000er Jahre vergewaltigt. Carter, der inzwischen verheiratet ist, streitet die Vorwürfe entschieden ab und hat eine Gegenklage angestrengt.
Der US-Sender ABC strich eine geplante Spezial-Sendung zum Weihnachtsalbum der Band. Doch glaubt die überwiegende Mehrheit der Anhänger an die Unschuld ihres Teenie-Idols - und die Welttournee der Backstreet Boys läuft vor kreischendem Publikum weiter. Von Ende April an stehen Konzerte in Island, Ägypten, Saudi-Arabien, Indien und Südafrika auf dem Programm. (dpa/msi)
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