Diese Handyaufnahmen liegen uns exklusiv vor: die Stiefmutter der Blockkinder konfrontiert einen Mann, der die Familie seit Tagen in Dänemark verfolgt.
Der Deutsche ist ein ehemaliger Elitepolizist – GSG9, ausgebildet – auch, um gegen Terroristen vorzugehen. Doch im Herbst 2021 ist er laut eigener Aussage auf die Familie von Stephan Hensel angesetzt.
„Ich stand im Badezimmer einen Morgen und guckte raus und sah einen Audi, der an der Straße hielt. Und ich bin dann rausgegangen, weil der passte nicht ins Bild. Der hatte Pinneberger Kennzeichen, der hielt da mit dem Motor an und ich mache ein Foto. Und dann bekam ich kurze Zeit darauf zu wissen, dass er auch in der Schule war. Und dann habe ich gedacht, ich muss. Also ich muss einfach wissen Wer ist das? Wer ist das jetzt?"
Über Monate sind Astrid Have, ihr Ehemann Stephan Hensel und die Kinder in Dänemark einer Art Dauerüberwachung ausgesetzt. Mutmaßlich im Auftrag der Familie der leiblichen Mutter – Christina Block.
RTL liegen exklusiv auch Auszüge aus den Ermittlungsakten vor:
Darin – extrem detaillierte Beobachtungen des Privatermittlers.
Präzise auf die Minute werden die verschiedenen Personen ausspioniert – die große Tochter auf dem Weg zum Bahnhof, dann im Bus; die kleinen Kinder – vor der Schule – und mit Freunden. „Man ist hilflos, weil sie gehen ja halt zur Polizei und sie wissen, dass jemand sie beobachtet. Aber die können nichts tun, bevor nicht wirklich etwas passiert. Das heißt, Sie fragen sich immer was? Was muss denn jetzt noch passieren? / Und warum dürfen sogenannte Sicherheitsfirmen einen so beobachten, so stalken?"
Grund für die Überwachung ist wohl der Sorgerechtsstreit um die Kinder – der zu diesem Zeitpunkt schon eskaliert ist. Irgendwann hält es die dänische Stiefmutter der Kinder nicht mehr aus und stellt den Ex-Polizisten zur Rede.
„Warum verfolgen Sie uns?"
Der Vorfall ist inzwischen vier Jahre her – lange Zeit weiß Astrid Have nicht, ob der Mann tatsächlich auf sie angesetzt war, oder ob sie einen Unschuldigen verdächtigte. Klarheit bekommt sie erst, als sie die Ermittlungsakten liest.
„Und als ich dann entdeckt hat, das war alles, war dann. Ja, dann, ich weiß nicht, das ging mir am Anfang wirklich wahnsinnig schlecht. Und es ist heute noch so wenn ich daran denke, dann geht es mir nicht gut , ich hoffe , dass er wenigstens morgen die Wahrheit sagt und dass er alles erzählt."
Heute sagt der einstige Elitepolizist im Prozess in Hamburg aus. Von ihm erhofft sich die Staatsanwaltschaft neue Erkenntnisse, auch was die spätere Entführung der Kinder betrifft.