Was passierte in einer Sommernacht vor zwei Jahren?Es geht um Vergewaltigung! Millionenerbe Franz Burda vor Gericht

von Emilio Nigrelli, Lioba Kassens, Christina Kouroutos und Johanna Werning

Er bestreitet den Vorwurf.
Franz Burda, Neffe von Verleger Hubert Burda, steht vor Gericht. Der Vorwurf: Vergewaltigung! Bis zur Verurteilung gilt die Unschuldsvermutung. Was genau an jenem Sommerabend vor zwei Jahren passiert sein soll, will nun ein Gericht klären. RTL war beim Prozessauftakt vor Ort.

Vergewaltigungsprozess gegen Franz Burda

8.45 Uhr am Mittwochmorgen in Baden-Baden: Ein Millionenerbe sitzt auf der Anklagebank. Es handelt sich um Franz Burda. Sein Name ist groß, die Familie bekannt. Der Name Burda steht in Deutschland für Medien und Millionen. Das öffentliche Interesse – riesig. Der Vorwurf: Vergewaltigung. Ihm gegenüber sitzt das vermeintliche Opfer Verena M.. Links und rechts neben ihm sitzen seine beiden Anwälte.

Vor Gericht geht es um die Frage: Was ist passiert an jenem Sommerabend vor zwei Jahren? Gleich zu Beginn der Verhandlung beantragen sie den Ausschluss der Öffentlichkeit. Denn Franz Burda will seine Privatsphäre schützen – unbedingt. Es gilt weiterhin die Unschuldsvermutung.

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Vergewaltigung im Sommer 2023? Franz Burda bestreitet das

Man kennt den 66 Jahre alten Millionenerben vor allem wegen seines Nachnamens: Burda, einer der größten Verlage Deutschlands (u.a. Bunte, Focus). Er lebt seit 1994 in den USA, ist verheiratet und hat drei Kinder. Jetzt steht er vor Gericht, weil er im Sommer 2023 angeblich Verena M. (Name von der Redaktion geändert) vergewaltigt haben soll. So sagt sie.

An dem besagten Abend 2023, gegen 18 Uhr, soll Franz Burda zu ihr gefahren sein. Sie soll sich, durch seine Kontakte, den Wiedereinstieg ins Berufsleben als Investmentbankerin erhofft haben. Was dann passiert sein soll? Darüber streiten sich beide. Bis heute. Keine drei Stunden nach dem Treffen soll Verena M. zur Polizei gegangen sein und erstattet Anzeige wegen Vergewaltigung. Franz Burda bestreitet alles vehement.

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Franz Burda bestreitet den Vergewaltigungsvorwurf.
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Prozess gegen Franz Burda – darum ist Öffentlichkeit ausgeschlossen

Seine Anwälte beantragen heute, die Öffentlichkeit auszuschließen, mit Erfolg. Die Intimsphäre und der persönliche Lebensbereich ihres Mandanten seien nicht ausreichend geschützt. Das bedeutet unter anderem, dass weder die Aussage von Herrn Burda noch die Aussage des mutmaßlichen Opfers von Pressevertretern und der Öffentlichkeit gehört werden darf. Immer wieder muss der Saal von Zuschauern geräumt werden.

Das mutmaßliche Opfer Verena M. will genau das aber nicht: „Unserer Mandantin war es wichtig, in der Hauptverhandlung öffentlich auszusagen, da ihr die Transparenz sehr wichtig ist und sie hat einfach nichts zu verheimlichen“, sagt Laura Nardelli, die Nebenklagevertreterin.

Im Team von Burda: Andrea Combé. Sie verteidigte schon Jörg Kachelmann – ihre Strategie: Die Glaubwürdigkeit der Frau erschüttern. Am Ende entscheiden ein Richter und zwei Schöffen. Bei einer Verurteilung drohen Franz Burda bis zu vier Jahre Haft.

Quellen: eigene RTL-Recherche

Solltet ihr unter Stalking oder sexueller Gewalt leiden, findet ihr Hilfe unter der kostenlosen Hotline 08000 – 116 016 oder unter www.hilfetelefon.de.