Fritz Egner über Freundschaft zu Thomas GottschalkWenn Thomas mit jemandem reden will, kann er sich jederzeit bei mir melden

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Fritz Egner (l.) und Thomas Gottschalk verbindet eine tiefe Freundschaft.
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Sie sind TV-Legenden, aber vor allem Freunde!
1978 lernen sich Fritz Egner (76) und Thomas Gottschalk (75) beim Radiosender Bayern 3 kennen. Zusammen prägen sie über Jahre das Radio des Bayerischen Rundfunks. Aus Kollegen werden Freunde. Freunde, die seit dieser Woche leider nicht mehr nur die gemeinsame Leidenschaft für Medien verbindet, sondern auch den Kampf gegen die Krankheit Krebs. Für RTL.de nimmt sich Fritz Egner Zeit, um über diese besondere Freundschaft zu sprechen.

Fritz Egner spricht über seinen Freund Thomas Gottschalk

Für Fritz Egner sind es in jeder Hinsicht besondere Zeiten. Der langjährige TV- und Radio-Moderator hat jüngst seine Autobiografie „Mein Leben zwischen Rhythm & Blues“ veröffentlicht. In dem Buch blickt Egner auf seine aufregende Zeit beim Radio (vor allem im Bayerischen Rundfunk von 1979 bis 2024) und im Fernsehen (unter anderem „Dingsda“ von 1985 bis 1994 und 2018 bis 2019) zurück. Ein Buch, das gerade Generationen bewegt und nostalgisch werden lässt. „Ich bin durchaus überrascht, weil ich ja in den letzten 20 Jahren mehr Radio als Fernsehen gemacht habe. Dass ich da Interesse bei Menschen auch außerhalb Bayerns erreichen kann, ist berührend”, freut sich Egner. Auch, weil man ahnen würde, wen man im Radio alles erreicht.

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Zigarre rauchend und bestens gelaunt! An den gemeinsamen Abend mit Thomas Gottschalk (r.) und Arnold Schwarzenegger (M.) erinnert sich Fritz Egner bis heute gerne.
Fritz Egner privat

Im Buch schreibt er unter anderem über seine Begegnung mit Box-Legende Muhammad Ali und natürlich auch über seinen ersten Kontakt zu Thomas Gottschalk. In einem Interview aus dem Jahre 2018 beschreiben Egner und Gottschalk ihre Verbindung als „echte Männerfreundschaft”. Egner erinnert sich: „Unsere erste Begegnung müsste 1978 gewesen sein. Da hat er mich gemeinsam mit dem damaligen Kollegen Jürgen Herrmann zu einer Art Radio-Casting-Sendung eingeladen.“ Sie wollten damals von ihm ein ganz spezielles Angebot, das er auch schon beim amerikanischen Sender AFN gemacht hatte. Ein Programm, das sich vor allem an eine junge Zielgruppe richtet. „Ich glaube, beim Thomas war damals schon der Gedanke: Was er macht, ist nicht schlecht und er ist auch keine Konkurrenz für mich. Er hat mich sehr wohlwollend aufgenommen.“

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Vor allem aber sind sie sich sofort sympathisch und so entsteht über die Jahre eine Männerfreundschaft. „Diese Männerfreundschaft ist vom ersten Moment an auf menschlicher Sympathie aufgebaut und das hat sich über die Jahrzehnte auch so gehalten. 2018 nennt ihn Gottschalk in einem gemeinsamen Interview sogar als einen seiner „besten Freunde“ - etwas, das Egner bis heute freut. „Ich kenne den Thomas von einer ganz anderen Seite. Ich schätze ihn als TV-Moderator natürlich sehr hoch ein, aber der private Thomas ist wirklich ein sehr herzlicher, großzügiger und verlässlicher Freund.”

Wie verlässlich Thomas Gottschalk als Freund ist, zeigt sich für Egner besonders, als er vor 15 Jahren selbst an Prostatakrebs erkrankt. „Da war er der Erste, der angerufen hat und gesagt hat: Ich steige sofort ins Auto oder in den Flieger und bin bei dir.” Ein Angebot, das er aus Rücksicht auf ihn damals dankend ablehnt. „Das war aber unglaublich und werde ich nie vergessen.” Darüber hinaus erinnert er sich gerne an ein gemeinsames Abendessen mit „Thommy“ und Arnold Schwarzenegger, dass dann eine spannende Wendung nahm, als am Nebentisch plötzlich der amerikanische DJ Casey Kase saß. „Wir mussten ihm unbedingt die Hand schütteln und er hat uns dann auch an seinen Tisch gebeten, was Schwarzenegger gar nicht so toll fand. Aber wir haben da einfach gleich getickt, weil wir Kases Stimme über Jahrzehnte kannten. Solche Momente gab es immer wieder.”

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Inzwischen sehen sie sich nicht mehr so oft - zuletzt vor wenigen Wochen auf der Geburtstagsfeier von Musik-Legende Ralph Siegel. Seit Sonntag (30. November) ist bekannt, dass Thomas Gottschalk an Krebs erkrankt ist. Von der Krebserkrankung seines Freundes hat Egner, wie die meisten, aus den Medien erfahren. „Ich habe ihn natürlich angerufen und ihm aufs Band gesprochen, aber er hat verständlicherweise nicht zurückgerufen, weil er gerade sicher anderes im Sinne hat. Und ich habe das Gefühl, dass er von kompetenten Menschen umgeben ist.“

Fest steht für Egner aber: So wie sich Gottschalk damals um ihn gekümmert hat, so verlässlich ist auch Egner für seinen Freund da. „Ich möchte mich da jetzt gar nicht vordrängeln. Doch selbstverständlich bin ich jederzeit offen und da, wenn er jemanden braucht, mit dem er reden will. Er kann sich jederzeit melden.“

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Egner: Thomas soll bei den Menschen in Erinnerung bleiben, wie er es verdient hat

Am Samstagabend (6. Dezember) steht Thomas Gottschalk in der Show „Denn sie wissen nicht, was passiert” (20.15 Uhr live bei RTL) zum letzten Mal auf der großen TV-Bühne und feiert seinen Abschied. Ob Freund Fritz Egner dann auch vorm TV sitzt, weiß er noch nicht.

Er hat aber einen großen Wunsch: „Ich will, dass, wenn er sich vollkommen aus dieser Öffentlichkeit zurückzieht, bei den Leuten so in Erinnerung bleibt, wie er es verdient hat.”

Verwendete Quellen: eigene RTL-Recherche