Thilo Mischke in der KritikSexismusvorwürfe gegen Moderator – ARD reagiert

Thilo Mischke zu Gast in der M Lanz ZDF Talkshow am 5 07 2017 in Hamburg M Lanz ZDF Talkshow am
Thilo Mischke (43) ist bereits als neuer Moderator von „ttt - titel, thesen, temperamente” offiziell vorgestellt worden.
IMAGO/Bayerische Staatskanzlei

Eklat vor Sendestart!
Thilo Mischke soll Moderator der ARD-Kultursendung „ttt – Titel, Thesen, Temperamente” werden. Doch nun sorgen Aussagen über Männlichkeit und ein als „Sex-Odyssee” beschriebenes Buch von Mischke für Kritik an dieser Personalie. Die ARD reagiert.

Thilo Mischke tätigt kritische Aussagen

Bis Mitte Dezember wurde die wöchentliche Kultursendung im Ersten von Max Moor (66) moderiert. Ab 2025 soll Mischke Moor ersetzen und im Wechsel mit Moderatorin Siham El-Maimouni durch „ttt” führen, zum ersten Mal am 16. Februar, so der Plan.

Allerdings schlug dem Berliner Journalisten bereits bei der Ankündigung der Neubesetzung scharfe Kritik bei Instagram entgegnen. Der Vorwurf: Sexismus! Stein des Anstoßes für die Debatte über Mischke als neuen Moderator der ARD-Kultursendung ist in erster Linie eines seiner Bücher, das er 2010 veröffentlicht hat. Es heißt „In 80 Frauen um die Welt”.

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Darin heißt es unter anderem: „Ich wollte Fingerabdrücke nehmen, heimlich Nacktfotos machen, Tonbandaufnahmen vom jeweiligen Sex“ oder auch „Ich stelle mir vor, wie ich diese arrogante Frau über einen Küchentisch werfe. (…) Ich bin betrunken, schon wieder. Die Arroganz der Münchnerin ist so schwerwiegend, dass ich ihr gerne eine scheuern würde. Ich frage mich, woher meine Aggressionen kommen.“

Thilo Mischke: „Vergewaltigung” sei etwas „Urmännliches”

Doch die Kritik bezieht sich nicht nur auf Mischkes Buch, es geht auch um aktuellere Äußerungen. In einer Folge seines eigenen Podcasts mit dem Titel „Feminismus = First World Problem?” aus dem Jahr 2019 verbreitete Mischke etwa die Ansicht, „die männliche Sexualität” basiere vielleicht „auf Vergewaltigung”. Das sei etwas „Urmännliches”. Die Gesellschaft und die Moral der vergangenen Jahrtausende hätten es den Männern „so ein bisschen abgewöhnt, dass wir nicht mehr vergewaltigen”, sagte er darin im Gespräch mit der Autorin Caroline Rosales.

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So reagiert die ARD auf die Kritik

Nun reagiert die ARD auf die Kritik. „’ttt’ versteht sich als Magazin und Social-Media-Marke, die sich konsequent mit Themen wie Sexismus und toxischer Männlichkeit auseinandersetzt”, heißt es in einem Statement bei Instagram. Man nehme die Kritik ernst, weswegen es bereits seit Tagen intensive Gespräche gebe, um die Vorwürfe zu prüfen. Man wolle das Thema aufarbeiten und sich gründlich „mit den geäußerten Sorgen auseinandersetzen.” Mischke selbst hat sich noch nicht zu den Vorwürfen zu Wort gemeldet. (jve)