Kissin Dynamite zurück mit neuem Album
Sänger Hannes über Erfolg, seine Kindheit und das Bandleben mit seinem Bruder Ande

Zurück mit einem Knall - und unter Vollstrom!
So melden sich Kissin Dynamite mit ihrem neuen Album „Back with a Bang” zurück. Im Interview mit RTL verrät Sänger Hannes, wie es sich anfühlt, die neuen Songs live zu spielen, was der Erfolg für ihn bedeutet und warum er kein Influencer sein möchte.
Am Freitag ist euer neues Album „Back with a Bang“ erschienen. Von woher kommt ihr mit einem Knall zurück?
Wir kommen mit einem Knall zurück aus einer Zeit, in der wir komplett auf Stillstand gelegt waren in der Pandemie, wirklich nichts machen konnten als Band und damit unser Leben still stand. Seither ist aber viel passiert. Als wir endlich wieder auf Tour gehen konnten und noch vollere Hallen gespielt haben als vor der Pandemie, war uns klar: Fuck yes, wir sind wieder da und nicht nur wieder da, sondern eben mit einem großen Knall.

Am Freitag wart ihr dann auf dem Rockharz – wie war die Album-Release-Party auf dem Festival? Wie habt ihr den Tag gefeiert?
Es war absolut krass. Wir haben vor 25.000 Menschen auf der Bühne gestanden, unsere neue Platte mit den Fans zusammen gefeiert und neue Songs performt. Wir haben eine zweistündige Autogrammstunde gegeben, bei der uns die Fans wirklich komplett leer gekauft haben. Wir haben viele befreundete Musikerkollegen getroffen. Das war ein ganz schöner Tag und eine tolle Erfahrung für uns.
Ihr habt eure neuen Songs schon live gespielt: Wie gespannt wart ihr auf die Reaktion eurer Fans?
Es ist immer sehr spannend für uns neue Songs zum ersten Mal zu performen. Es war jetzt am Wochenende zum... Dritten Mal der Fall, also noch total frisch. Da ist immer noch etwas Nervosität dabei, aber dann zu sehen, wie die Fans komplett ausrasten und jedes Wort mitsingen, das macht einen Stolz.
In einem Interview hast du, Hannes, erzählt, dass ihr den Song „Not a wise man“ dreimal aufgenommen habt. Ist das am Ende ein Lied, das euch besonders viel bedeutet oder könnt ihr es jetzt nicht mehr hören?
Wir finden den Song immer noch geil. Wir haben es dreimal aufgenommen, weil man bei manchen Songs einfach erst mal herausfinden muss, wie der Song das schönste Gewand bekommt und am besten funktioniert. Schlussendlich haben wir uns dazu entschieden, den Song wirklich so stripped down zu machen, nur mit Akustikgitarre und Cajon, dazu natürlich Gesang und Bass.

Hannes, du hast erzählt, dass euer Zeitplan jetzt sehr voll ist. Wie entspannt ihr zwischendurch mal? Gibt es Rituale?
Jetzt, in der Release-Woche gibt es tatsächlich gar keine Entspannung. Wir sind die ganze Zeit unter Vollstrom, was aber auch schön ist, weil wir natürlich im Zuge unserer neuen Veröffentlichung BACK WITH A BANG sehr viele Interviews geben und viel für Promo-Termine auf Reisen sind. Das macht auch Spaß, das ist nicht nur Stress. Wenn die Woche dann rum ist, werden wir uns wahrscheinlich auch mal ein, zwei Tage Auszeit gönnen. Wie man das macht? Ich zum Beispiel gehe gerne an den Baggersee.
Hannes und Ande, was bedeutet die Band für euch als Brüder/ Familie?
Zusammenhalt, weil mein Bruder Ande und ich uns früher, bevor es die Band gab, eigentlich nur gestritten haben. Das hat sich erst mit Gründung dieser Band nicht nur gebessert, sondern regelrecht um 180 Grad gedreht. Das ist durchaus ein sehr, sehr, sehr familiäres Ding für uns. Nicht nur für uns beide als Brüder, sondern innerhalb der gesamten Band.
Kissin Dynamite waren gemeinsam mit Visions of Atlantis und Exit Eden in der Rockstarvilla. Wie hat euch die Zeit dort persönlich bereichert?
Das war eine unfassbar krasse Erfahrung, weil nicht nur, dass die Fans uns ja nur von der Bühne kennen oder von Interviewterminen, auch wir kennen das Dasein als Person in der Öffentlichkeit nur dadurch, dass wir eben Musiker sind und auf Bühnen stehen. Zum allerersten Mal standen wir aber vor Reality-TV-Kameras und durften uns mal von einer ganz anderen Seite zeigen, die mit Musik erstmal gar nichts zu tun hat und das fanden wir sehr, sehr spaßig und auch sehr spannend. Am Ende des Tages war es natürlich ein einziger Klamauk, aber hat Bock gemacht.

Ihr habt auch über die Familienverhältnisse gesprochen, in denen ihr groß geworden seid. Früher habt ihr euch die Hosen geteilt, heute seid ihr Rockstars. Wie fühlt es sich an, auf euren bisherigen Lebensweg zurückzublicken?
Demütig ist das erste Wort, das mir einfällt, weil tatsächlich Ande und ich hatten es nicht leicht als Kinder und sind in sehr ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen und haben uns alles selbst und hart arbeitet. Ich denke, das ist auch einer der Gründe, warum wir so diszipliniert sind, sowohl als Band als auch als Menschen und wenn wir was erreichen wollen, eben alles dafür tun und alles dafür geben. Zu sehen, was wir jetzt erreicht haben, um dieses Wort Rockstar mal in den Mund zu nehmen, macht einen natürlich unfassbar Stolz.
Die Rockstarvilla ist ein gut laufendes YouTube-Format. Was haltet ihr von der digitalen Welt? Wäre Influencer auch ein Job für euch?
Ich denke, Influencer würde ich nicht werden wollen. Es gibt auch noch eine Welt da draußen, die echt ist und die man mit Augen betrachten kann und nicht nur mit einer Handykamera. Ich kenne ein, zwei Influencer persönlich sehr gut und ich weiß, dass sie ein ultra gestresstes Leben führen. Also für mich wäre das eher nichts, weil ich mein Leben eher weniger stressig führen möchte. Daher nee. Dennoch ist die digitale Welt wichtig, denn sie verleiht uns eine Sichtbarkeit in Zeiten, in denen wir nicht auf der Bühne stehen können. Absolut.