Sein Freund starb kurz nach dem 30. GeburtstagWie Hape Kerkeling seine große Liebe an Aids verlor

Er trägt ihn noch immer im Herzen.
Als Hape Kerkeling 1987 in einem Amsterdamer Club feiert und dort auf einen Mann namens Duncan trifft, ist es direkt um ihn geschehen. Duncan wird zu seiner großen Liebe. „Sind wir zusammen, dann leuchten wir”, schreibt Hape Kerkeling in seinem neuen Buch „Gebt mir etwas Zeit”. Doch zwei Jahre später verliert er seinen Freund an Aids. Wieso er aus dieser unfassbar harten Zeit trotzdem etwas Positives mitnehmen kann, schildert er Frauke Ludowig im Interview.

Mit ihm wollte Hape Kerkeling sein Leben verbringen

„Es war eine große Liebe. Uns war relativ schnell klar, dass wir den Rest unseres Lebens miteinander verbringen wollen”, blickt Hape Kerkeling im Interview mit Frauke Ludowig zurück. Doch nur ein halbes Jahr später sieht ihre Welt ganz anders aus. „Dann hat sich herauskristallisiert, mitten in den schlimmsten Zeiten von Aids, dass er HIV-positiv war”, so der 59-Jährige. Der Schock war riesig, die Sorgen noch größer. Ohnehin war es eine unfassbar schwere Zeit für schwule Männer: „In so einer Epoche zu leben, in der du als schwuler Mann quasi deinem Partner immer unterstellen müsstest, er könnte auch dein Tod sein, das ist schon ziemlich starker Tobak.” Plötzlich werden Schwule als „Gefahr” für alle gesehen. Und im Gegensatz zu heute steht die Medizin der Krankheit damals noch so gut wie machtlos gegenüber.

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„Er starb dann, als er gerade 30 Jahre alt geworden war”

Hape Kerkeling im Interview mit Frauke Ludowig.
Hape Kerkeling öffnet sich im Interview mit Frauke Ludowig über eine der wohl schwersten Zeiten seines Lebens
RTL

„Bedauerlicherweise hat diese Krankheit relativ schnell und erbarmungslos bei ihm zugeschlagen”, erinnert sich der beliebte TV-Star noch ganz genau. Zwei Jahre waren er und Duncan ein Paar – bis zu dessen Tod. „Er starb dann, als er gerade 30 Jahre alt geworden war.”

Hape Kerkeling ist bekannt für seinen Charme, seinen Witz, sein Strahlen, das nahezu immer da ist und seine Einstellung zum Leben. Und so schafft er es tatsächlich, auch in diesem unglaublich schmerzhaften Schicksalsschlag etwas Positives zu sehen – schon damals: „Duncan und ich waren nicht über diese ganzen zwei Jahre nur unglücklich. Sondern irgendwann stellte sich auch so eine Leichtigkeit ein, weil man gesagt hat: Es ist eh egal. Es bleibt nicht mehr viel Zeit – und die wollen wir doch nutzen.”