Gleich sechs Trauerfälle in nur einem Jahr

„Der Verlust meines Vaters hat mir fast den Verstand geraubt!” Guido Maria Kretschmer über die schwerste Zeit seines Lebens

von Alina Hess und Marigona Sulejmani

Er verlor seine Eltern und dann vier seiner Hunde.
Für Guido Maria Kretschmer (59) war 2024 „ein Jahr der Abschiede“. Innerhalb kürzestes Zeit verstarben sein Vater, seine Mutter und vier seiner Hunde. Das muss man erst einmal verarbeiten. Was diese tragischen Verluste mit der „Shopping Queen”-Ikone gemacht haben, was ihm seine Eltern mitgegeben haben und an welche Momente mit ihnen er sich am meisten erinnert, das – und viel mehr – erzählte uns Guido Maria Kretschmer im RTL-Interview.

„Der Verlust meines Vaters hat mir fast den Verstand geraubt”

Er verlor seine Eltern fast zeitgleich. Und auch, wenn der Tod seines Vaters, Erich Kretschmer, keine Überraschung war, schmerzte es. Kein Wunder, schließlich hatten Guido Maria Kretschmer und seine Eltern ein beispielhaftes Verhältnis: „Das war für mich die schwerste Zeit in meinem Leben. [...] Ich kann mich nicht daran erinnern, dass irgendetwas mich so schwer getroffen hat. Der Verlust meines Vaters hat mir fast den Verstand geraubt. Als mein Vater dann starb, war da so ein Loch. So eine Leere. Ich hatte immer auf meinen Vater gesetzt und nie damit gerechnet, obwohl ich natürlich wusste, dass das irgendwie kommt. Da dachte ich schon, das kann ja gar nicht sein, dass der weggeht und meine Mutter dann so schnell hinterher und ich einfach beide verlor.” Lange Zeit kämpfte der 59-Jährige mit diesem schweren Verlust: „Es ist mir schwergefallen zu arbeiten, Freude zu empfinden!”

Lese-Tipp: Guido Maria Kretschmer findet rührende Worte für seinen toten Papa

Doch es gibt da eine Sache, die dem Designer scheinbar geholfen hat, diese tragischen Verluste zu verarbeiten: die schönen Erinnerungen: „Ich habe gelernt damit zu leben, weil ich jetzt merke, dass das Rüstzeug, was sie mir mitgegeben haben – auch die letzten Tage, die letzten Sätze, die Worte –, dass das bleibt. [...] Das hilft mir heute weiterzugehen.”

„Bei uns gab es keine Gewalt!”

Hört man Guido Maria Kretschmer zu, wie er über seine Eltern spricht, wird klar: Sie waren mehr als nur eine Familie. Die Kretschmers haben sich unterstützt, sich geliebt und vertraut. Seine Familie, so der Designer, war „sehr körperlich und voller Fantasie.” Weiter erinnert sich der 59-Jährige an seinen Vater: „Der hat mich erzogen, aber der hat mir keine Türen verschlossen, der hat Geschichten laufen lassen, der war voller Fantasie, der wollte eben, dass wir zu dem Menschen werden, der wir sind, vielleicht sogar sein sollten. Und er hat irgendwie probiert, dass wir alle unterschiedlich behandelt wurden. Also der hat mich nicht so erzogen wie mein Bruder und meine Schwester, sondern die haben so ein eigenes Konzept gehabt und waren eben nicht enttäuscht, wenn wir nicht copy paste waren wie sie. [...] Bei uns gab es keine Gewalt, es gab keinen Schlag. Ich bin nie in meinem Leben von meinen Eltern jemals nur am Arm gerüttelt worden. Wenn mein Vater mir zeigen wollte, es ist zu viel, dann hat er manchmal die Hand auf meine Stirn gelegt oder auf unser Herz und hat uns gedrückt, hat gesagt ‘Jetzt halten wir uns ganz fest. Und jetzt überleg mal, was du jetzt sagst, sag das nicht, was du jetzt sagen willst.’”

Lese-Tipp: Guido Maria Kretschmer im RTL-Gespräch – wie geht er mit Kritik um?

Weiter erzählt Guido Maria Kretschmer von seinen Eltern: „Meine Eltern hatten eine grenzenlose Toleranz. Sie waren extrem frei, extrem herzlich, extrem liebevoll und extrem großzügig [...] und das ist natürlich irgendwie geblieben, weil ich diesen Kontext mitbekommen habe und heute noch denke: ‘Wie würden meine Eltern reagieren?’ Manchmal kann ich gar nicht anders, außer so zu agieren, wie sie es vielleicht auch gemacht hätten. Deswegen ist das schon ein bisschen mein Gerüst, an dem ich mich durchs Leben angele.”

Lese-Tipp: Guido Maria Kretschmers Hündin völlig überraschend gestorben: „Es zerreißt uns das Herz“

Anzeige:
Empfehlungen unserer Partner

„Weil sie eben auch für die anderen da waren”

Am Ende des Tages scheint Guido Maria Kretschmer zufrieden. An einigen Tagen überwiegt vielleicht die Traurigkeit, doch er scheint froh um das Erlebte: „Wir haben viel Zeit miteinander verbracht. Meine Eltern haben Jahre ihres Lebens mit mir gelebt. Die haben in meinem Haus gewohnt, mich besucht, die hatten ihr festes Zimmer. Ich konnte viel mit ihnen reisen, wir hatten schöne Erlebnisse und wir haben auch viele Freunde geteilt. Und das ist auch ein Geschenk gewesen, dass auch als meine Eltern starben, viele, viele meiner Freunde sehr traurig waren, weil sie auch meine Eltern verloren hatten, weil sie eben auch für die anderen da waren.”