Schon mal was von Dwarf-Metal gehört?„Gesang wie Chor aus Zwergenkriegern” - Band Wind Rose mit neuem Album Trollslayer

Ein Song aus einem PC-Game machte sie berühmt.
Es war die Verkettung einiger lustiger Umstände, die Wind Rose so unfassbar berühmt machte. Alles fing mit einem Minecraft-Gamer an, der sich dabei live streamte wie er das selbst erfundene Lied „Diggy Diggy Hole” trällerte. Dieser Mann namens Simon war Mitglieder der YouTube-Gang „The Yogscast”. Ein Fan der YouTuber wiederum machte daraus einen ganzen Song mit animiertem Video, das viral ging. Ganze fünf Jahre später entschied sich die Wind Rose, den Song noch einmal in einer ganz eigenen Version zu veröffentlichen und schoss sich damit in den Ohrwurm-Olymp der Metal-Szene. Jetzt hat die Band aus Italien ihr sechstes Album „Trollslayer” herausgebracht.
Euer sechstes Album „Trollslayer” ist am 4. Oktober erschienen. Worauf seid ihr besonders stolz?
Wir sind besonders stolz darauf, wie wir die Reise des „Trollslayers” über die gesamte Länge des Albums erzählen konnten. Vom kraftvollen, rasanten Eröffnungssong „Dance of the Axes“ bis zum epischen, emotionalen Schluss „No More Sorrow“.
Ist der Albumtitel von William Kings Buch inspiriert? Oder darf es nur J.R.R. Tolkien sein?
Der Titel ist definitiv durch das Buch von Kings inspiriert. Uns hat die Geschichte dieser zum Scheitern verurteilten Zwerge sehr gut gefallen, die im Kampf den Tod finden müssen, um vergangene Schandtaten wiedergutzumachen, aber zu stark sind, um zu sterben. Das ist sehr episch. Die Geschichte im Kopf hat uns geholfen, ein starkes Album zu liefern.

Was haltet ihr von der „Der Herr der Ringe”-Serie „Die Ringe der Macht“? Inspiration oder Flop?
Wir sind uns alle einig, dass „Die Ringe der Macht“ eine sehr schlechte Art ist, Tolkiens Werk zu verderben und es dem Mainstream zu verkaufen. Ich verstehe, weshalb es die Fans verrückt macht und ich stimme ihnen zu. Aber ich bin auch der Meinung, dass die Serie durchaus auch sehenswert sein kann, wenn man sich einfach berieseln lässt, ohne groß darüber nachzudenken. Die Szenen in Moria haben uns tatsächlich zum Komponieren von Musik inspiriert. Man kann über die Serie sagen, was man will, aber die Produktion ist unglaublich und der Komponist des Titelsongs ist immer noch Howard Shore (Anm. d. Red.: Er komponierte schon die Filmmusik zu den Trilogien Der Hobbit und Der Herr der Ringe).
Wie stolz seid ihr, jetzt mit Powerwolf und Hammerfall auf Tour zu gehen?
Gemessen an den verkauften Tickets ist diese unsere bisher größte Tour aller Zeiten. Wir spielen zum ersten Mal in unserer Karriere in Arenen und das bedeutet uns sehr viel. Es ist verrückt, sich vorzustellen, dass wir vor 15 Jahren in unserer kleinen Heimatstadt Konzerte für 20 Leute gespielt haben und jetzt mit einer großen Produktion durch Europa reisen, um in ausverkauften Arenen zu spielen. Wir sind sehr stolz und ich bekomme Gänsehaut, während ich das erzähle.

Euer Song „Diggy Diggy Hole“ wurde ein viraler Hit – ist das Fluch oder Segen?
Auf jeden Fall ein Segen, denn ohne „Diggy” hätten wir unsere Songs nicht so vielen Menschen zugänglich machen können. Das ist großartig, denn viele Zuhörer kommen von „Diggy”, bleiben aber auch bei allen anderen Songs hängen.
Viele Bands verehren Piraten oder mittelalterliche Ritter – ihr habt euch dazu entschieden, Dwarf-Metal zu machen. Was fasziniert euch an Zwergen?
In den Jahren, als wir anfingen, die ersten Lieder zu schreiben, kamen die Hobbit-Filme heraus. Wir waren schon immer große Fans von „Der Herr der Ringe” und die meisten von uns haben damals schon das Buch „Der Hobbit“ gelesen. Aber als die Filme herauskamen, fühlten wir uns besonders von den Zwergen sehr inspiriert, also beschlossen wir, mehr Lieder über sie zu schreiben. Das erste ist „The Breed of Durin“ aus dem Album „Wardens of the West Wind“.
Auf eurem neuen Album gibt es auch einen Song namens „To Be a Dwarf“. Was macht euch zu guten Zwergen?
Musikalisch sind wir gute Zwerge, weil wir gerne kraftvolle Riffs über symphonische Melodien schreiben und unseren Gesang gerne so aufnehmen, dass er wie ein großer Chor aus Zwergenkriegern klingt, die alle zusammen singen.